Zielpunkt sperrt wieder auf - Testfiliale in Wien

Circa ein Jahr nach der Zielpunkt-Pleite sollen wieder Filialen des Supermarkts eröffnen - zunächst eine Testfiliale bei der Friedensbrücke in Wien. Zwei Unternehmer haben die Marke gekauft, wie die Tageszeitung „Die Presse“ berichtet.

Das Design und der Name sollen gleich bleiben, nur die Eigentümer sind neu: Wie die Tageszeitung „Die Presse“ in ihrer Onlineausgabe berichtet, haben die zwei Wiener Unternehmer Manuela und Ramas Atanelov die Wort-Bild-Rechte von Zielpunkt aus der Konkursmasse gekauft und wollen nun wieder Filialen eröffnen. Die erste gleich im November und zwar in der Wallensteinstraße bei der Friedensbrücke in der Brigittenau.

Leerstehende Zielpunkt-Filiale

ORF

Zielpunkt hat im Herbst 2015 Konkurs angemeldet

Testfiliale mit 13 Angestellten

13 Angestellte sollen dort arbeiten, viele davon wurden von alten Zielpunkt-Filialen übernommen. Denn von den ehemals 2.700 Mitarbeitern in ganz Österreich sind immer noch viele arbeitslos - mehr dazu in Zielpunkt-Mitarbeiter hoffen auf Jobs. Drei Monate soll das Konzept laut „Presse“ getestet werden, 2017 wollen die beiden Unternehmer auch weitere Filialen eröffnen.

Die Verhandlungen um neue Standorte seien derzeit im Laufen - die Finanzierung sei jedenfalls gesichert, werden die Unternehmer in dem Artikel zitiert. Ziel seien schließlich Supermärkte in ganz Österreich. Dass der Name „Zielpunkt“ nach der Pleite so beschädigt ist, dass die Marke ihrem Geschäftsvorhaben mehr schaden als nützen könnte, das glauben die neuen Eigentümer nicht. „Man wird neugierig sein, wird es sich ansehen wollen - allein das bringt uns schon Kunden“, wird Ramas Atanelov zitiert.

Hauptzielgruppe Familien mit kleinem Budget

Hauptzielgruppe der beiden Unternehmer, die seit drei Jahrzehnten im Großhandel mit unterschiedlichsten Produkten tätig sind, sind Familien mit kleinem Budget. Die Filialen sollen außerdem „Marktflair“ verströmen, was sich in einem breiten Obst- und Gemüseangebot äußern soll.

Damit haben Manuela und Ramas Atanelov Erfahrung. Derzeit beliefern sie laut „Presse“ vor allem Großhändler von - hauptsächlich türkischen - Supermärkten mit Obst und Gemüse. Auch das Fleisch soll im neuen Zielpunkt billiger werden. Geplant ist zudem eine Eigenmarke und ein Fokus auf internationale Lebensmittel.

Zielpunkt-Pleite im Herbst 2015

Zielpunkt hatte im Herbst 2015 Konkurs angemeldet, in Wien betrieb die Supermarktkette 126 Filialen. Zwei Drittel der früheren Zielpunkt-Geschäfte wurden unter den wachsamen Augen der Bundeswettbewerbsbehörde großteils von anderen Lebensmittelketten übernommen, etwa REWE, Spar, Hofer und Lidl. Auch neue Bioläden, Ethnosupermärkte, Buch- und Tierfuttergeschäfte entstanden - mehr dazu in Zielpunkt-Pleite: Die neuen Nahversorger und 40 Zielpunkt-Filialen immer noch leer.

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