Feuerwehr kocht: Rezepte für die Katastrophe

Wiens Feuerwehrleute kochen selbst - um im Falle einer Katastrophe autark zu bleiben und nicht selbst Hilfe zu benötigen. Jetzt haben sie ihre besten Rezepte in einem Kochbuch veröffentlicht.

Feuer ist ihr Alltag - in diesem Fall sind allerdings nicht die Löschkünste der Wiener Feuerwehr gefragt, sondern ihr Geschick am Herd. Insgesamt gibt es 24 Feuerwehrküchen in Wien, auf jeder Wache eine. Überall wird selbst gekocht - so kommen dann auch einige Rezepte zusammen. Der ehemalige Feuerwehrmann Martin Nejedly hat deshalb beschlossen, sie zu sammeln und mit „Wenn’s mal wieder heiß hergeht“ ein Kochbuch zu schreiben.

Kochbuch Feuerwehr

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In jeder Feuerwache stehen die Einsatzkräfte selbst am Herd

Autark in Katastrophenküchen

Warum die Feuerwehr sich nicht extern versorgt, sondern selbst am Herd steht, erklärt Feuerwehrsprecher Christian Feiler: „Wir sind hier sozusagen in Katastrophenküchen - im wahrsten Sinne des Wortes. Das heißt: Wenn es ein Blackout gibt oder sonstiges, dass wir autark arbeiten können. Die, die helfen sollen, brauchen dann nicht selbst Hilfe, sondern können zusätzliche Hilfe anbieten.“

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„Wenn’s mal wieder heiß hergeht“ lautet der Titel des Kochbuchs

Auf der Feuerwehrwache Am Hof sind beispielsweise fünf Personen für knapp 150 hungrige Mitarbeiter verantwortlich: „Wir beginnen den Dienst um 6.00 Uhr früh mit den vorbereitenden Arbeiten. Wir schneiden Fleisch, wir schneiden Gemüse und wir müssen dann um 11.15 bis 11.30 Uhr fertig sein, da wird das Essen dann ausgegeben“, sagte Martin Steinbichl, Feuerwehrmann und Koch, im „Wien heute“-Interview.

Erste Kochversuche dank Feuerwehr

Der Autor Martin Nejedly war lange Zeit selbst Feuerwehrkoch und hat dabei auch schon einiges erlebt - zum Beispiel einen Kollegen, der als junger Mann bei der Feuerwehr zum ersten Mal in seinem Leben in einer Küche gestanden ist.

„Irgendein Kollege hat ihm gesagt, er soll noch Muskatnuss ins Püree geben. Nur hat ihm keiner gesagt, dass er die vorher auch reiben muss. Sprich: Er hat eine ganze Muskatnuss dazugegeben. Das hört er jetzt nach mittlerweile 24 Jahren noch immer.“ Wenn allerdings mitten in den Vorbereitungen der Alarm losgeht, heißt es auch für die Köche der Feuerwehr: Kochlöffel fallen lassen und ausrücken.