Toter Panda wurde tiefgefroren

Das am Freitag im Tiergarten Schönbrunn verstorbene Pandamännchen Long Hui ist inzwischen tiefgefroren worden. Denn die pathologische Untersuchung soll gemeinsam mit Experten aus China stattfinden, die nun „ehestmöglich anreisen“.

Noch am Freitag wurde Panda Long Hui auf die Pathologische Abteilung des Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) der Veterinärmedizinischen Universität Wien gebracht. „Wir machen das wie bei allen Tieren, um einfach abzuklären, was jetzt wirklich die Todesursache war. Wir wissen, dass er einen Tumor gehabt hat, aber nicht mehr“, erklärt Tiergarten-Direktorin Dagmar Schratter gegenüber „Wien heute.“

Der Panda wurde auf der Pathologie inzwischen tiefgefroren. „Bei Long Hui werden unsere Experten gemeinsam einem Expertenteam aus China die pathologische Untersuchung durchführen. Das Team aus China versucht, ehestmöglich anzureisen. Alles Weitere wird dann besprochen“, hieß es am Samstag aus dem Tiergarten.

Herzstillstand in Narkose

Seit Mitte November hatte das Pandamännchen keinen Appetit mehr und stand ständig unter medizinischer Beobachtung. Nach einer Ultraschalluntersuchung am Dienstag wurde ein etwa zehn Zentimeter großer Tumor im Bauch des Pandas festgestellt. Der Zustand des 16 Jahre alten Pandas verschlechterte sich in den vergangenen Tagen rapide.

„Er hat praktisch fast nicht mehr gefressen, viel geschlafen und natürlich Gewicht verloren“, so Zootierarzt Thomas Voracek. Um abzuklären, ob eine Operation möglich ist, wurde Long Hui am Freitag nach Absprache mit den chinesischen Kollegen für eine weiterführende CT-Untersuchung in Narkose gelegt. „Gegen Ende der Untersuchung hat er in Narkose einen Herzstillstand gehabt“ - mehr dazu in Panda nach Tumor verstorben.

Große Trauer bei Pflegern

Beim Tiergarten-Personal sitzt der Schock tief. „Es ist immer schlimm, wenn ein Tier im Tiergarten stirbt. Es ist vor allem für die Pfleger, für die zuständigen Kuratoren, ganz besonders schlimm, gerade wenn man so einen engen Bezug hat zu Tieren wie bei uns beim Panda“, so Schratter. Beim nun leeren Pandagehege wurde inzwischen ein Schild montiert, das die Besucherinnen und Besucher in mehreren Sprachen über den Tod des Pandas informiert. Trauerfeiern oder Ähnliches sind laut dem Zoo nicht geplant.

Der Zoo informierte seine Partner in China stets über Long Huis Gesundheitszustand. „Natürlich haben wir sie sofort über die traurige Nachricht informiert. Zhong Yi, Direktor des Departments für internationale Kooperationen der China Wildlife Conservation Association (CWCA), hat gleich geantwortet, dass sie auch sehr traurig über die Nachricht von Long Huis Tod sind. Und dass sie natürlich wissen, dass wir alles versucht haben und unser bestes gegeben haben, Long Hui medizinisch zu behandeln.“

Long Hui wurde am 26. September 2000 geboren und kam im März 2003 gemeinsam mit dem Weibchen Yang Yang in den Tiergarten. Schratter: „Im Freiland haben Pandas eine Lebenserwartung von ungefähr 20 Jahren, können aber in Menschenobhut doch um einiges älter werden. Er hat sich in der Zwischenzeit hier viermal fortgepflanzt. Das waren dreimal Buben und jetzt beim letzten Mal eben die Zwillinge.“

Pandapapa gestorben

Der Tiergarten Schönbrunn trauert. Long Hui, der Pandapapa der Zwillingsbären ist während einer Operation gestorben.

Chinesen entscheiden über Pandaersatz

Für das Pandaweibchen Yang Yang und das Aufwachsen der Pandazwillinge ist der Tod von Long Hui laut Schratter nicht relevant. „Nein, Yang Yang und Long Hui waren am Anfang die ganze Zeit zusammen, das ist vielleicht das Besondere an diesem Pärchen gewesen, dass sie sich so gut verstanden haben. Aber seit einigen Jahren sind sie nur noch während der Paarungszeit zusammengekommen. Pandas sind ja Einzelgänger und von dem her ist es für sie kein großer Verlust. Für uns dann vielleicht schon, wenn wir an weitere Möglichkeiten einer Paarung denken.“

Ob es für den verstorbenen Panda einen Ersatz geben wird, steht noch nicht fest. Schratter: „Wir werden in Zukunft mit den Chinesen sprechen, wie wir weitertun.“ Gute Nachrichten gibt es bei den anderen Wiener Pandas: „Die sind bei bestem gesundheitlichem Zustand, wir hoffen, dass die Zwillinge auch bald für die Besucherinnen und Besucher zu sehen sind“ - mehr dazu in Pandazwillinge sind offiziell „getauft“.

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