Rock in Vienna wird poppig

Macklemore statt Metallica: Die Veranstalter des Rock in Vienna wollen in Zukunft ein breiteres Publikum ansprechen. Mit dem aktuellen Line-up ist ein Schritt in diese Richtung getan. Die ersten Reaktionen fallen gemischt aus.

Das Festival wird 2017 mit weniger harten Tönen über die Bühne gehen. Das lässt zumindest das aktualisierte Line-up vermuten. Auf dem Rock in Vienna werden unter anderem das Hip-Hop Duo Macklemore & Ryan Lewis, die Popgruppe Silbermond und die Rockband Kings of Leon auftreten. Bisher war nur die Düsseldorfer Punkrock-Band Die Toten Hosen als Headliner bestätigt gewesen.

Kiss-Fans

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Die Kiss-Army wird zukünftig auch mit Hip-Hop beschallt

Damit rücken die Veranstalter von Blue Moon Entertainment von ihrem bisherigen Fokus auf Hard Rock und Metal ab. „Wir sind von der Ausrichtung her breiter geworden“, sagt Blue Moon-CEO Werner Stockinger gegenüber wien.ORF.at. Das liege einerseits daran, dass 2017 nicht allzu viele Rock- und Metalbands auf Tour seien. Andererseits wollen die Veranstalter in Zukunft ein größeres Publikum ansprechen. In den vergangenen beiden Jahren hatte das Festival Metal-Größen wie Metallica, Rammstein oder Iron Maiden zu bieten.

Verlängerung auf vier Tage

Nicht nur die musikalische Ausrichtung, sondern auch die Dauer des Festivals hat sich verändert. Anstatt der üblichen drei, wird sich das Rock in Vienna 2017 über vier Tage, von 2. bis 5. Juni, erstrecken. Damit wird das Festival genauso lang dauern, wie das Nova Rock im burgenländischen Nickelsdorf, das zwei Wochen später stattfindet. „Das Nova Rock ist heuer sehr stark“, sagt Stockinger über den großen Konkurrenten am Markt. Eine Absage des Wiener Pendants stand deshalb allerdings nie im Raum.

Fans bei Rock in Vienna

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Fliegende Mähnen: Ob es diese Szenen auch bei Macklemore geben wird?

Metalfans unzufrieden

Die aktuell bestätigten Acts, seien von ihrer Größe her durchaus mit denen der Vorjahre zu vergleichen, sagt Stockinger. Zu den eher negativen Reaktionen auf Facebook, wo spöttisch eine Umbenennung des Festivals in „Pop in Vienna“ gefordert wird, meint er: „Natürlich ist das Line-up anders. Aber es sind auch erst sechs Bands bestätigt.“ Die Veranstalter würden sich noch etwas für die Metal-Fraktion überlegen, so Stockinger. Er gibt aber zu: „Ich verstehe den Missmut eines Slayer-Fans.“

Bei allem verständlichen Missmut: Eine Rückgabe-Aktion für enttäuschte Käufer von Early Bird Tickets wird es nicht geben. „Dafür sehe ich keine Veranlassung. 99,90 Euro für ein Festival, das vier Tage dauert, sind denke ich nicht übertrieben“, so Stockinger. Das nächste Band-Update soll Anfang 2017 kommen. Festivalpässe sind momentan für 139,90 Euro erhältlich. Das Rock in Vienna findet seit 2015 auf der Wiener Donausinsel statt.

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