Parlamentsumbau: Verfassung für Fassade

Die beiden temporären Bürohäuser auf dem Wiener Heldenplatz nehmen immer mehr Gestalt an und bekommen jetzt auch ein Gesicht. Vorgesehen sind mit Verfassungstexten bedruckte Netzfolien.

Als grafische Gestaltungsmittel werden Texte eingesetzt, die sich wie Perlenschnüre rund um die Gebäude legen und inhaltliche wie ornamentale Elemente darstellen. Diese Texte sollen in Jahresschritten erweitert werden und am Ende ein grafisches Gesamtbild ergeben. Verwendet werden Auszüge aus verschiedenen verfassungsmäßigen Regelwerken von der Bundesverfassung bis zur Deklaration der Menschenrechte.

Parlament Fassadengestaltung

Parlamentsdirektion/Designbüro Sägenvier

Farbgestaltung und Text sind derzeit noch erste Entwürfe

Bauarbeiten seit Sommer im Gange

Ausgewählt wurde das Grafikbüro Sägenvier aus Dornbirn vom Nutzerbeirat, in dem alle sechs Fraktionen und die Parlamentsdirektion vertreten sind, aus vier vorgelegten Konzepten. Das Konzept von Sägenvier überzeuge durch schlichte Eleganz und setzt stark auf das Wort als zentrales Element der Gesetzgebung, hieß es. Die Auswahl der Texte sowie die Farbgestaltung werden derzeit gemeinsam mit dem Parlament erarbeitet.

Für die Dauer der Sanierung des Parlamentsgebäudes werden auf dem Heldenplatz bzw. im Bibliothekshof der Hofburg insgesamt drei temporäre Pavillons erreichtet (Grundfläche jeweils 30 mal 40 Meter, drei bzw. vier Geschoße, Gesamtnutzfläche 11.450 Quadratmeter). Die Bauarbeiten sind seit dem Sommer in vollem Gange. Die Übersiedlung des parlamentarischen Betriebs erfolgt im Sommer 2017. Der Pavillon im Bibliothekshof der Hofburg wird teils mit Holzlatten, teils mit Folien verkleidet und war nicht Gegenstand des Designwettbewerbs.

Einbauten für Redoutensäle in Arbeit

Der Umbau des Parlamentes hat noch nicht begonnen - der Bau der Übergangspavillons am Heldenplatz schreitet allerdings zügig voran. Dort wird bereits seit November an der Errichtung der Holzgebäude gearbeitet - mehr dazu in Parlamentsumbau schreitet voran.

In die neuen Holzpavillons werden sowohl die Abgeordneten als auch parlamentarische Mitarbeiter, Klubmitarbeiter und Parlamentsbedienstete einziehen. „Also all jene, die heute ein Büro im Hauptgebäude haben“, sagte Parlamentsvizedirektor Alexis Wintoniak. Sie werden dann für drei Jahre in einem der Übergangsgebäude arbeiten. Auch die Ausschusslokale sind dort untergebracht - mehr dazu in Parlamentsübersiedlung „mit wenig Papier“.

Bis dahin werden auch die Redoutensäle in der Hofburg adaptiert, wo die Plenarsitzungen des Nationalrates stattfinden werden. Dort starten die Vorbereitungen mit März - also nach Ende der Ballsaison. Die Einbauten sind allerdings schon in Produktion, wenn auch in Werkstätten außerhalb der Hofburg. Im Juni soll schließlich schon der Probebetriebe aufgenommen werden.

Links: