Schönbrunn-Direktorin feiert Jubiläum

Dagmar Schratter leitet seit Jänner 2007 den Tiergarten Schönbrunn. Mit Jahresbeginn begeht sie ihr zehnjähriges Jubiläum. Obwohl sie schon in Pension gehen könnte, denkt die Direktorin momentan noch nicht ans Aufhören.

Sie rief die Abteilung „Artenschutz & Forschung“ ins Leben, sie ließ das historische Affenhaus, die Eisbärenwelt und den Giraffenpark umgestalten - Direktorin Dagmar Schratter urteilt selbst über das vergangene Jahrzehnt im Tiergarten Schönbrunn: „Wir waren nicht untätig.“ Unter Schratter ist viel Geld in neue Anlagen und andere Projekte geflossen, dennoch: Das Geschäftsjahr 2015 schloss der Tiergarten Schönbrunn mit einem Jahresüberschuss von 285.000 Euro ab.

Dagmar Schratter hat Schönbrunn unter anderem umweltfit gemacht

APA/Herbert Neubauer

Dagmar Schratter hat Schönbrunn unter anderem umweltfit gemacht

Schratter ist auch dafür verantwortlich, dass einige Investitionen in den Umweltschutz und die Arbeitssicherheit vorgenommen wurden. Beide Bereiche sind mittlerweile ISO-zertifiziert, entsprechen also den österreichischen Qualitätsstandards. Obwohl das Wasser im Eisbärbecken immer sauber ist und auch alle Tiere regelmäßig zu trinken bekommen, wird laut Schratter „der Großteil des Wassers bei den Toiletten der Besucher verbraucht“.

Prädestinierte Nachfolgerin von Pechlaner

Dagmar Schratter beerbte Helmut Pechlaner 2007 als Direktorin des ältesten Tiergartens der Welt. Sie feiert im Jänner ihr zehnjähriges Jubiläum und freut sich, dass der Tiergarten Schönbrunn „sehr gut dasteht und als einer der besten weltweit gilt“. Die promovierte Biologin kennt alle Aspekte eines Zoos „von der Pike auf“, wie sie sagt.

Geboren in Klagenfurt, studierte sie in Graz Biologie und legte 1984 die Lehrabschlussprüfung als Tierpflegerin ab. Ihre Doktorarbeit handelt von der „Jugendentwicklung beim Alpensteinbock". Pechlaner holte die Biologin schlussendlich 1993 als Zoologische Abteilungsleiterin und Stellvertretende Direktorin an den Tiergarten Schönbrunn. Sie befasste sich unter anderem mit der Planung von Neubauten und der Erweiterung von Gehegen. 2007 ging Pechlaner in Pension und Schratter übernahm.

Dagmar Schratter beim Abschied von Panda Fu Long (2009)

APA/Herbert Pfarrhofer

Dagmar Schratter beim Abschied von Panda Fu Long (2009)

Will noch drei Jahre bleiben

Die mittlerweile 62-jährige könnte bereits in Pension gehen. Sie will trotzdem noch drei Jahre dranhängen: „Ich habe noch Spaß an der Arbeit, sonst würde ich es nicht machen.“ Im Juli wurde ihr Vertrag verlängert - mehr dazu in Schratter bleibt Tiergarten-Direktorin.

An Aufgaben und Projekten mangelt es nicht. Im Herbst 2017 soll die Außenanlage der Flusspferde renoviert werden. Als Großprojekt gilt das Aquarienhaus. Nach 20 Jahren ist die Bausubstanz so schlecht, dass ein Umzug notwendig ist. An der alten Stelle will man dafür ein Terrarienhaus errichten. „Es bleibt noch viel zu tun. Ein Zoo ist nie fertig“, meint Schratter.

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