Ticketsteuer: AUA verschiebt Flottenaufrüstung

Dass die Senkung der umstrittenen Flugabgabe auf sich warten lässt, hat nun Konsequenzen. Die Lufthansa-Tochter AUA verschiebt u. a. deswegen die Entscheidung über die geplante Milliardeninvestition in ihre Langstreckenflotte.

„Standortkosten und allen voran die Ticketsteuer sind Beschleuniger oder Entschleuniger. Eine Reduktion würde eine Entscheidung leichter machen“, so AUA-Sprecher Peter Thier. Die Ticketsteuer ist der AUA seit jeher ein Dorn im Auge. Aber auch andere Kosten wie „sehr hohe“ Flughafengebühren sowie Flugsicherungsgebühren seien ein Faktor, bestätigte Thier einen Bericht des Luftfahrtportals Austrian Aviation Net.

Die Airline muss nach und nach ihre komplette Langstreckenflotte austauschen, was rund eine Mrd. Euro kosten wird. Derzeit fliegt die AUA auf der Langstrecke mit elf Maschinen. Schon im Sommer hatte der Ausbau gewackelt - mehr dazu in AUA-Flottenausbau wackelt.

Boeing 777 der AUA

Austrian Airlines Group

Die AUA muss ihre komplette Langstreckenflotte austauschen

Drozda rechnet mit baldiger Einigung

Vor Kurzem sah es so aus, als würde die Steuer fallen. Im November passierte die Änderung den Ministerrat aber überraschend nicht. Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) forderte noch Analysen zur Standortwirksamkeit. Die Hoffnung für die AUA lebt aber: Mitte Dezember meinte SPÖ-Regierungskoordinator Thomas Drozda, er rechne bei den Gesprächen über eine Halbierung der Ticketsteuer mit einer baldigen Einigung. „Ich gehe davon aus, dass wir im ersten Quartal zu einem guten Abschluss kommen werden.“

2015 hat das Finanzministerium durch die Ticketsteuer 107 Mio. Euro eingenommen. Von der AUA kamen davon laut Thier 33 Mio. Euro, von der Lufthansa Group insgesamt 51 Mio. Euro. Als Zwischenlösung für das Flottenproblem hat die AUA zusätzliche Flugzeuge gemietet und Air-Berlin-Maschinen übernommen - mehr dazu in AUA stockt Flotte auf.

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