Feuerwehr warnt vor Christbaumbränden

In der Weihnachtszeit gehen laut Wiener Feuerwehr um rund 200 Brandeinsätze mehr ein als in jedem anderen Monat. Viele würden unterschätzen, dass trockene Christbäume leicht in Flammen aufgehen können, sagt Feuerwehrsprecher Christian Feiler.

Allen, die die Kerzen noch einmal anzünden möchten, rät Feiler aufmerksam zu bleiben. „Der Baum selbst sollte einen sehr, sehr sicheren Stand haben und der berühmte Kübel Wasser sollte auch gleich griffbereit sein. Bis man den Kübel Wasser gesucht und befüllt hat, würde der Baum in Vollbrand stehen und dann bleibt eigentlich nur mehr die kontrollierte Flucht aus dem Zimmer“, sagte Feiler.

Besonders die Rauchentwicklung sei gefährlich. Die Feuerwehr rät deshalb, schnell aus der Wohnung zu laufen und hinter sich die Türen zu schließen. So vermeidet man, dass sich der Rauch ausbreitet. Draußen dann sollte man dann die Feuerwehr rufen, sagt der Sprecher.

Christbaumbrand

APA / Hans Klaus Techt

Brennender Christbaum in der Brandversuchshalle des Wiener Magistrats

Ätherische Öle in Nadeln sind leicht entflammbar

Gerade in beheizten Räumen trocknet das Reisig von Adventkränzen und Christbäumen schnell aus. Wenn Kerzenflammen auf vertrocknete Äste übergreifen besteht höchste Gefahr. „Innerhalb von 20 Sekunden kann ein Christbaum in Vollbrand stehen, in eineinhalb Minuten mitunter die ganze Wohnung. Ähnlich gefährlich sind wegen der starken Hitzentwicklung auch die Stern-Spritzer“, erklärte Klaus Robatsch vom KFV.

Ein Weihnachtsbaum von zwei Metern Höhe hat laut KFV durchschnittlich 400.000 Nadeln. Deren Hauptbestandteile sind Zellulose, ätherische Öle und Wasser. Da Christbäume oft schon im Herbst gefällt werden, haben sie zu Weihnachten ihren Wassergehalt schon weitgehend eingebüßt. Übrig bleibt das brennbare Material. Die in den Nadeln enthaltenen ätherischen Öle sind leicht entflammbar. Während im warmen Zimmer der Wasseranteil der Nadeln stetig abnimmt, bleiben die Öle länger im Gehölz.

Kerzenanzünden von oben nach unten

Die Kerzen sollen keinesfalls zu knapp unter Ästen oder Dekomaterial montiert werden. Auch das Anzünden selbst will gelernt sein. Man geht hierbei von oben nach unten vor. Umgekehrt besteht die Gefahr, sich an den bereits brennenden Kerzen selbst anzuzünden.

Tipps des KFV für Weihnachten

  • Vorzugsweise elektrische Kerzen (z.B. LED) verwenden, die wenig Wärme erzeugen.
  • Wunderkerzen vermeiden. Einmal angezündet können sie nicht mehr gelöscht werden und sprühen in alle Richtungen.
  • Kerzen auf Adventkränzen und Christbäumen auswechseln, bevor sie niedergebrannt sind
  • Kerzen sollten einen Abstand von mindestens 50 Zentimetern zu Vorhängen oder anderen brennbaren Materialien haben.
  • Christbaumkerzen im Abstand von mindestens 20 Zentimetern von Ästen und Dekorationsmaterial befestigen.
  • Nicht brennbare Kerzenhalter reduzieren die Brandgefahr. Kerzen nie unbeaufsichtigt brennen lassen.
  • Kippsichere bzw. standfeste Christbaumständer verwenden. Mit Wasser gefüllte Ständer verhindern ein zu rasches Austrocknen des Baumes und erhöhen damit die Brandsicherheit. Unter den Christbaum am besten eine schwer entflammbare Unterlage, zum Beispiel eine Löschdecke, legen. Bis zum Weihnachtsabend sollte der Baum kühl gelagert werden, beispielsweise am Balkon oder im Keller und eventuell in einem Kübel mit Wasser.
  • Auf keinen Fall Christbaumschnee aus Spraydosen verwenden, wenn die Kerzen bereits brennen - durch brennbare Treibmittel können diese regelrecht zu „Flammenwerfern“ werden.
  • Einen Feuerlöscher oder einen Kübel Wasser beim Anzünden der Christbaum‐Kerzen immer in Griffweite stellen.
  • Kinder nie unbeaufsichtigt in der Nähe von brennenden Kerzen lassen.

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