„Die Hölle“: Action auf internationalem Niveau

Der Film „Die Hölle“ von Regisseur Stefan Ruzowitzky wird als „härtester Actionthriller aus Österreich“ angepriesen. Der Film wurde zum größten Teil in Wien gedreht und ist ab 19. Jänner in den österreichischen Kinos.

„Der Anspruch war, wenn man so was macht, dann muss das auch auf einem internationalen Niveau sein. Da kann man nicht sagen, für Österreich ist das eh ganz gut, sondern, das muss krachen“, erzählt Regisseur Stefan Ruzowitzky im „Wien heute“-Interview. Auf Greenscreen wurde deswegen verzichtet, stattdessen wurde etwa die Ringstraße für eine Nacht gesperrt.

Ruzowitzky

ORF

Ruzowitzky bei einem Drehort beim Stadtpark

Action nach amerikanischem Vorbild

Ganz in der Nähe des Cafe Prückel spielt eine der actionreichsten Szenen. Für Filmschaffende immer eine Herausforderung, wie Ruzowitzky erklärt: „Normalerweise dreht man drei bis dreieinhalb Filmminuten an einem Tag, bei Actionszenen sind es manchmal nur zehn Sekunden, weil man diesen einen Shot braucht, der spektakulär aussieht, der dann nur ganz kurz im Film ist. Der dann aber vielleicht der Shot ist, an den sich die Leute erinnern.“

Orientiert hat sich Ruzowitzky am amerikanischen Filmemachen und will dabei nicht auf die Action verzichten: „Ich habe in dem Film natürlich spektakuläre Stunts, aber wenn man die wegschneidet, würde immer noch eine interessante Geschichte überbleiben. Aber warum sollte ich jetzt die tollen Stunts wegschneiden, die beim Zuschauer den Adrenalinpegel hinaufschnalzen lassen.“

Neues Gesicht als Hauptdarstellerin

Für die Hauptrolle wurde die in Österreich noch eher unbekannte Violetta Schurawlow gecastet, für Ruzowitzky ein Glücksfall: „Wir haben sie beim Casting gefunden und das erste Mal, dass ich sie gesehen habe, war mir sofort klar: die oder keine.“ Die Rolle mit einem bekannten Gesicht zu besetzen wäre nicht möglich gewesen: „Es war uns von Anfang an klar, wir würden jemand neu entdecken müssen.“

Schurawlow spielt die Rolle der türkischstämmigen Taxifahrerin und Thaiboxerin Özge. Sie erlebt einen Ritualmord mit und wird deshalb vom Mörder verfolgt. Ruzowitzky ist überzeugt von der Leistung der jungen Schauspielerin: „Bei ihr habe ich das Gefühl, dass das wirklich klappt. Man will ihr zuschauen, man will sehen, was ist mit diesem seltsamen Menschen wirklich.“

Die Hölle Ruzowitzky

splendid-film/Petro Domenigg

Der Serienmörder (Sammy Sheik) und Özge (Violetta Schurawlow)

Moretti als Mitgestalter

Die Rolle des männlichen Hauptcharakters übernahm Tobias Moretti, die Zusammenarbeit mit ihm beschreibt Ruzowitzky nahezu euphorisch. Moretti spielt einen Polizisten, der Özge zunächst nicht ernst nimmt, nach und nach unterstützt er sie allerdings. Der Schauspieler brachte sich in die Charaktergestaltung ein, so Ruzowitzky: „Ursprünglich war diese Figur viel netter, viel streichelweicher, und auf seine Anweisung haben wir sie dann etwas kontroversieller gemacht, was dem Film wieder guttat.“

Für den Titelsong zeichnete der Rapper Nazar verantwortlich. Über die Mitarbeit freute sich Ruzowitzky besonders: „Er hat sich den Film angeschaut, eine Rohschnittfassung, und hat gesagt: Ja, das findet er gut, und das unterstützt er auch.“

Serie als nächstes Projekt

In näherer Zukunft wird Ruzowitzky erstmals eine Fernsehserie machen. Für den Bezahlsender Sky dreht er eine Serie nach amerikanischem Vorbild: „Also nicht das, was früher unter Fernsehserie verstanden wurde - also eher für ein älteres Publikum, das sich nicht allzu sehr schrecken soll im Fernsehsessel -, sondern für ein jüngeres, das sich so was eher anschaut an einem Wochenende. Serien, wo es auch Gewalt gibt, Sex, starke Effekte.“

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