Zu viele Gäste: Polizeieinsatz bei WU-Ball
Man habe die Kartenverkäufe inzwischen ausgewertet, es seien rund 500 Karten zu viel verkauft worden, erklärte Lukas Fanninger, Vorsitzender der ÖH WU, die den Ball organisierte. Warum es zu diesem Fehler gekommen sei, versuche man noch herauszufinden, so Fanninger gegenüber wien.ORF.at.
Adrian Kreuzspiegl, JUNOS
„600 bis 800 Personen durften nicht mehr rein, sie mussten wieder gehen“, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger am Sonntag. Gegen 23.00 Uhr war die „höchstzugelassene Besucheranzahl bereits weit überschritten worden“, schilderte Eidenberger. Deshalb verfügte die Polizei, dass niemand mehr in die Hofburg durfte. Ungefähr 500 Personen warteten zu diesem Zeitpunkt bereits in der Empfangshalle, 300 vor der Tür. Ein Dutzend Polizisten waren im Einsatz, um „einen Aktionsraum zu schaffen, damit Gäste den Ball verlassen konnten“.
WU-Ball überfüllt
Für den WU-Ball in der Hofburg haben die Veranstalter offenbar hunderte Karten zu viel verkauft. Bis zu 800 Gäste durften nicht hinein.
Entschuldigung auf Facebook
Jene Ballgäste, die es nicht in die Hofburg schafften, waren „verständlicherweise zornig“, berichtete der Polizeisprecher. Vorfälle gab es jedoch keine. Der Polizeieinsatz dauerte knapp zwei Stunden. Die Ballorganisatoren entschuldigten sich auf Facebook und kündigten an, die Kosten für gekaufte Ballkarten zurückzuerstatten. Betroffene wurden gebeten, sich per Mail an office@wuball.at zu wenden. Zusätzlich wurde eine Hotline eingerichtet, unter der sich abgewiesene Gäste melden können: 01/31336 5555.
ORF
Die Magistratsabteilung 36 der Stadt Wien erstattete unterdessen eine Anzeige nach dem Veranstaltungsgesetz gegen die Organisatoren. Die Auflagen bezüglich der maximalen Besucheranzahl seien nicht eingehalten worden, hieß es auf Nachfrage gegenüber dem ORF Wien.
Ballgast fordert auch Erstattung von Fahrtkosten
Ein weggeschickter Ballgast war auch der 21-jährige Adrian Kreuzspiegel, selbst auch Studierendenvertreter an der WU Wien - allerdings für die JUNOS, also die Konkurrenz der AktionsGemeinschaft, die derzeit den Vorsitz innehat. Im „Wien heute“-Interview erzählte er von der Stimmung unter den Wartenden: „Die Leute haben sich irrsinnig beschwert, auch zu Recht. Die Mädchen haben Ballkleider und Ballschuhe an, ein Anzug ist auch keine besonders warme Kleidung.“
ORF
Die Veranstalter hätten sich lange nicht blicken lassen, ärgerte sich Kreuzspiegel. „Als Erstes haben wir von der Polizei erfahren, dass wir heimgehen können.“ Nur mit einer Rückerstattung der Ticketkosten will er sich nicht zufriedengeben, auch Taxikosten sollten beispielsweise bezahlt werden.
VSStÖ: Einsparungen bei Ballräumen
Massive Kritik übte am Sonntag auch der Verband Sozialistischer Student_innen Wien (VSStÖ). „Es ist verantwortungslos, einen Ball in dieser Weise zu organisieren“, erklärte die Vorsitzende, Raffaela Tschernitz, per Aussendung. Die AktionsGemeinschaft habe in der letzten Sitzung des Finanzausschusses von Einsparungen hinsichtlich der Ballräume gesprochen, hieß es weiter. Zudem habe sich der Ball schon in der Vergangenheit als „großes Verlustgeschäft für die ÖH WU“ erwiesen.