Vier Festnahmen bei Anti-Terror-Einsatz

Die Polizei hat am Donnerstag Anti-Terror-Einsätze in Wien und Graz durchgeführt. Beim Einsatz in Wien wurden vier Personen festgenommen, für sie gab es Haftbefehle. Über 800 Beamte waren insgesamt im Einsatz.

In Graz erfolgten zehn Hausdurchsuchungen, in Wien sechs. In beiden Städten wurden laut Innenministerium jeweils vier Verdächtige festgenommen. Sie sollen möglicherweise einen Gottesstaat in Österreich geplant haben. Deshalb werde nicht nur wegen Mitgliedschaft einer terroristischen Vereinigung, sondern auch wegen Zugehörigkeit zu einer staatsfeindlichen Verbindung ermittelt, so Justizsektionschef Christian Pilnacek in einer Pressekonferenz mit Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP).

Wolfgang Sobotka zum Einsatz

Mit der Verhaftung des 17-jährigen Terrorverdächtigen soll laut dem Innenminister dieser Einsatz nichts zu tun gehabt haben.

Salafistische Prediger festgenommen

Die Festnahmen erfolgten nicht, weil unmittelbar ein Terroranschlag vermutet wurde, betonte der Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, Konrad Kogler. Details über sichergestellte Gegenstände werden aus Ermittlungsgründen noch nicht verraten. Es war nur zu erfahren, dass zahlreiche elektronische Geräte und 140 Datenträger sichergestellt wurden. Unter den Festgenommenen sind auch zwei bis drei salafistische Prediger, sagte Kogler.

Terrorrazzien in den Bundesländern

Insgesamt 800 Polizisten in Wien und Graz haben einen Anti-Terror-Einsatz durchgeführt. Es gab zahlreiche Festnahmen.

800 Polizisten im Einsatz

Die Aktion war laut Staatsanwaltschaft Graz bereits länger geplant. Die Staatsanwaltschaft Graz sprach von einer konzertierten Aktion, bei der 800 Polizisten im Einsatz waren. Sie kamen aus den Landesämtern für Verfassungsschutz Steiermark, Wien, Oberösterreich, Kärnten und Niederösterreich, dem Einsatzkommando Cobra, der WEGA - und auch „sprengstoffkundige“ Beamte waren beteiligt.

Innenminister Sobotka sprach von einem „außerordentlichen Erfolg der Ermittler und dankte allen Einsatzkräften“. Er betonte auch die Wichtigkeit frühzeitiger Präventionsarbeit. „Die Polizei alleine kann Terror nicht verhindern, sie braucht die Mithilfe der Bevölkerung. Es braucht daher eine Gesellschaft des Hinsehens, nicht Wegschauens, die frühzeitig sensibilisiert ist, wenn radikale Kräfte versuchen potenzielle Täter zu werben."

Unter den Zugriffsorten waren jeweils ein Glaubensverein in Graz und in Wien. Weiterführende Auskünfte werden „mit Blick auf die laufenden Ermittlungen und insbesondere zur Vermeidung einer Gefährdung des Ermittlungserfolges“ nicht gemacht - mehr dazu in steiermark.ORF.at.