Supermarkt mit sozialem Mehrwert
Von den 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Filiale in der Quellenstraße sind 20 langzeitarbeitslos. Oft sind sie über 50 Jahre alt - und meist seit Jahren ohne Job. So auch Heribert, der jetzt an der Supermarktkasse arbeitet.
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„Ich war zuletzt Geschäftsführer eines deutschen IT-Händlers. Und wie Sie sich vorstellen können, ist es mit 53 Jahren - gerade in der IT-Branche - sehr, sehr schwer, wieder neu Fuß zu fassen“, so Heribert. Auch seine Kollegin Sava, die durch die „Schlecker“-Pleite ihren Job verloren hat, arbeitet hier. Seit drei Jahren plagt sie sich, um eine neue Arbeit zu finden: „Ich hab in der Zwischenzeit Bürokauffrau gelernt, weil ich etwas anderes machen wollte. Aber leider habe ich da noch keine Arbeit gefunden.“
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Geförderte Arbeitsplätze
Transitarbeitsplätze
Insgesamt werden heuer 10.700 Kunden des AMS Wien als Transitarbeitskraft in einem sozialökonomischen Betrieb arbeiten. 80 Millionen Euro investiert das AMS in diese Transitarbeitsplätze.
Transitarbeitsplätze, wie jene in der Spar-Filiale, sollen vor allem die 50-plus-Personengruppe wieder in den Arbeitsmarkt integrieren. „Der Betrieb bekommt finanzielle Mittel von uns und ist dann dafür zuständig, die Menschen zu unterstützen. Sie bekommen so etwas wie Training on the Job, also Lernen beim Arbeiten“, sagt AMS-Chefin Petra Draxl gegenüber „Wien heute“. Es sind geförderte, befristete Arbeitsplätze für AMS-Kundinnen und -Kunden, bei denen es mit einfacher Vermittlung oder Qualifizierung nicht getan ist.
Supermarkt für Langzeitarbeitslose
Das AMS und die Caritas versuchen mit Betrieben Langzeitarbeitslosen schneller die Rückkehr ins Arbeitsleben zu ermöglichen. Zum ersten Mal ist daran jetzt eine Supermarktkette beteiligt.
Programm zeigt Wirkung
Speziell ausgebildete Fachkräfte helfen bei der beruflichen und sozialen Rückkehr ins Arbeitsleben. Zusammen mit der Caritas sucht das AMS immer wieder sozialökonomischen Betriebe, die bereit sind, Betroffenen zu helfen - oft sind das Gastronomiebetriebe. Erstmals ist nun auch ein Supermarkt mit dabei.
Das Programm zeigt Wirkung: Zwei Personen konnten schon fix in eine andere Supermarktfiliale übernommen werden. Und auch Heribert kann sich nach vier Monaten in dieser Branche vorstellen, hier weiterzumachen.
Katharina Weinmann, wien.ORF.at