Warnung vor Eislaufen auf Naturgewässern

Das momentane Tauwetter macht zugefrorene Naturgewässer wie die Alte oder Neue Donau extrem gefährlich. Experten warnen deshalb, das Eis auch nur zu betreten. Die Natureisflächen werden allerdings nie freigegeben

Wer derzeit etwa bei der Reichsbrücke aufs Eis geht, begibt sich in akute Lebensgefahr, betonten die Experten der Magistratsabteilung 45, der Wiener Gewässer. Die Behörde gab auch trotz der wochenlangen kalten Temperaturen keine Naturgewässer in Wien zur Benützung frei. Der Grund: Gefährliche Schwankungen der Temperatur über und unter der nicht gleichmäßig zugefrorenen Eisdecke.

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Wer auf der Alten und Neuen Donau eisläuft, begibt sich in Lebensgefahr

Eisfläche ist unregelmäßig dick

„Alle Gewässer, hier vor allem die Neue oder die Alte Donau, werden nicht nur von der Außentemperatur beeinflusst, sondern vor allem von der Temperatur der Grundwasserströmungen, die an verschiedenen Stellen in die Gewässer einströmen. Das macht es in Wien so wahnsinnig gefährlich, weil einfach das Eis an gewissen Stellen durch das Grundwasser angewärmt wird von unten und daher unterschiedlich dick ist“, erklärte Gerald Loew von den Wiener Gewässern im „Wien heute“-Interview.

Experten warnen vor Natureisflächen

Experten der „Wiener Gewässer“ warnen davor, jetzt auf die Alte oder Neue Donau Eislaufen zu gehen. Das Eis ist nicht gleichmäßig dick.

Daher könne man an einer Stelle das Gefühl haben, das Eislaufen sei sicher. 50 Meter weiter könne das Eis dann allerdings viel zu dünn sein und Menschen einbrechen, warnt der Experte. So passiert Anfang Jänner - mehr dazu in Frau brach beim Eislaufen auf Alter Donau ein.

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Die Experten können nicht prüfen ob das Eis überall dick genug ist

„Müssten alle 100 Meter Löcher machen“

Auch wenn mehr als viereinhalb Quadratkilometer Natureisfläche verlockend scheinen, eine Freigabe wäre für die Behörde nur bei einer gleichmässig dicken Eisschicht denkbar: „Es gibt diesbezüglich Normen, das Eis sollte um die 15 Zentimeter dick sein. Wir haben uns das in Wien wirklich sehr genau angeschaut und geprüft, ob wir es in irgendeiner Form freigeben können. Aber da müssten wir wirklich wirklich alle 100 Meter Löcher ins Eis machen - und auch immer wieder machen“, so Loew.

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