Häupl: „Heldenplatz knapp vor Burka“

Als „wenig dringlich“ hat Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) die Diskussion über eine Umbenennung des Heldenplatzes bezeichnet. Es möge sich daran beteiligen, wer will. Zuständig dafür wäre in jedem Fall die Stadt.

„Die Frage kann, will und werde ich Ihnen nicht beantworten. Weil sie liegt in meiner Aufgaben- und Problemhierarchie knapp vor der Burka“, sagte Häupl auf eine entsprechende Frage am Dienstag. An der Diskussion möge sich beteiligen, wer wolle - auch weil diese an sich nicht uninteressant sei. Er selbst beabsichtige aber nicht, das zu tun, sagte Häupl.

Heldenplatz

ORF.at/Carina Kainz

Heldenplatz

Zuständig wäre jedenfalls die Stadt und nicht der Bund. Das wurde im Rathaus so befunden. Denn es handle sich um eine Verkehrsfläche, darum sei man zuständig, sagte eine Sprecherin des zuständigen Stadtrats Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ). Dieser hatte am Montag anklingen lassen, einer Umbenennung nicht abgeneigt zu sein - mehr dazu in Heldenplatz-Umbenennung für Rathaus sinnvoll. Drozdas Vorschlag sei „interessant und diskussionswürdig“ - mehr dazu in Drozda für Umbenennung des Heldenplatzes.

Ein „Platz der Demokratie“ an zentralem Ort

Allzu hohe Priorität wollte auch Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) der Diskussion über eine Umbenennung des Heldenplatzes nicht beimessen. Man werde am Ende sehen, was herauskommt. Er finde es gut, dass solche Diskussionen geführt werden. Klargestellt wurde vom SPÖ-Chef, dass es hier gar nicht so sehr um die Bezeichnung Heldenplatz gehe. Vielmehr habe der Historiker Oliver Rathkolb ja betont, es wäre begrüßenswert, wenn man an einem zentralen Ort einen „Platz der Demokratie“ hätte.

Häupl bekräftigt Unterstützung für Lobautunnel

Viel mehr Engagement zeigte Häupl bei einem anderen Thema: dem Lobautunnel. Der projektierte Tunnel unter die Lobau wäre ökologisch verträglich, darum solle er auch realisiert werden. Häupl: „Ich werde das Meine dazu beitragen, dass die Autobahnverbindung in Form eines Tunnels gebaut wird.“

Damit geht er weiter auf Konfrontationskurs zum Koalitionspartner, den Wiener Grünen. Diese wollen noch andere Varianten prüfen - mehr dazu in Lobautunnel sorgt für Verstimmung in Regierung. „Jetzt suchen wir seit sechs Jahren nach alternativen Lösungen“, rechnete Häupl vor. Wenn man diese nicht vorlegen könne, sei der Tunnel die beste Variante.