Kritik an Abriss beim Casino Zögernitz

In Döbling ist der Abriss rund ums Casino Zögernitz im vollen Gange. Ringsum sollen neue Gebäude mit 46 Eigentumswohnungen samt Parkgarage entstehen. Die dortige Bürgerinitiative spricht von einer „Verschandelung“.

Seit Jahren kritisiert die Bürgerinitiative Residenz Zögernitz das Bauvorhaben rund um das geschichtlich wertvolle Gebäude. Das historische Casino soll revitalisiert und ausgebaut werden. Geplant sind ein Hotel, Wohnungen und eine Tiefgarage. Der Strauss-Saal soll als Tonstudio genützt werden - mehr dazu in Kritik an Neubauplänen bei Casino Zögernitz.

Mittlerweile wurde ein Großteil des Geländes rund um das Casino bereits dem Erdboden gleich gemacht. Rainer Balduin von der Bürgerinitiative kritisiert den Wegfall von Grünflächen: „Es ist zu illegalen Baumfällungen gekommen. In Teilbereichen ist sogar der Denkmalschutz aufgehoben worden, um einen Abriss möglich zu machen.“

Casino Zögernitz

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Rund um das Casino Zögernitz wird bereits abgerissen

Baugenehmigung noch ausständig

Trotz des vorangeschrittenen Abrisses ist die Baugenehmigung laut Eigentümer noch ausständig. „Der Behörde ist ein vereinfachtes Bauverfahren übermittelt worden, die Behörde prüft das jetzt. Nach einem Monat ohne Einspruch gibt es den Baubeginn. Dann haben die Anrainer bis zu drei Monate nach dem Baubeginn die Möglichkeit, ihre Einsprüche abzugeben“, so der Eigentümer der Residenz Zögernitz, Hermann Rauter. Ein Abriss, um den Bau vorzubereiten, ist jedoch bereits jetzt zulässig. Denn die Flächenumwidmung erfolgte bereits im vergangenen Jahr.

Die Bürgerinitiative kritisiert außerdem die Eigentumswohnungen, die in den neuen Gebäuden rund um die Residenz gebaut werden sollen. Laut Rainer Balduin handelt es sich dabei nämlich um Luxuswohnungen: „5.000 bis 7.000 Euro pro Quadratmeter kann sich kein Normalverdiener leisten. Nicht einmal ein durchschnittlicher Anwalt könnte sich das leisten.“

Casino Zögernitz

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Das Biedermeierbauwerk soll saniert werden

Wiederherstellung des historischen Teils

Der Eigentümer Hermann Rauter will das Biedermeierbauwerk mit dem durch die Wohnungen erwirtschafteten Geld sanieren: „Der Altbau wird wieder in den Zustand von 1837 zurück versetzt, das Restaurant samt Gastgarten soll auch wieder genauso wie früher aussehen.“ Außerdem spricht Rauter von sieben bis acht Bauabschnitten die nachträglich verändert worden sind. Pfusch, der wieder zurückversetzt werden soll. Laut Rauter sollen der Neubau und die Sanierung des historischen Teils insgesamt zwei Jahre dauern.

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