Taufbewerber feiern unter Polizeischutz

Einen hohen Anstieg bei der Taufe von Erwachsenen gibt es in der Erzdiözese Wien, wo jetzt 254 Erwachsene die Zulassung dafür erhielten. Ein religiöses Thema, das aber auch den Verfassungsschutz auf den Plan ruft.

Keine Fotos, keine Namen nennen, Polizeikontrollen: 254 Menschen aus sehr unterschiedlichen Ländern versammelten sich am Donnerstag vor einer Kirche in der Wiener Innenstadt. Die Feier mit den erwachsenen Taufbewerbern war für die Öffentlichkeit gesperrt. Nicht wenige Taufbewerber, vor allem aus dem Iran, würden Repressalien gegen ihre Angehörigen zuhause fürchten, sollte ihre Konversion zum Christentum bekannt werden, hieß es.

„Es gab eine Aufforderung des Verfassungsschutzes, hier besondere Vorsicht walten zu lassen“, sagte Friederike Dostal von der Erzdiözese Wien gegenüber dem ORF-Radio. Natürlich bestehe die prinzipielle Gefahr, dass es irgendwelche Fanatiker motivieren könnte. Aber grundsätzlich, so Dostal, sei der Religionsfrieden in Österreich doch ein wertvolles Gut.

„Mindestens ein Jahr Vorbereitung“

Im Zusammenhang mit der zunehmenden Zahl an Konversionen zum Christentum taucht immer wieder die Vermutung auf, dass sich Asylwerber so eine Verbesserung ihrer Ausgangssituation erhoffen. Dostal bestätigt, dass es diese Vermutung immer wieder gebe: „Das ist der Grund, warum die Bischofskonferenz schon vor mehr als drei Jahren beschlossen hat, dass Taufbeweber, die als Asylwerber zu uns kommen, auf jeden Fall mindestens ein Jahr lang vorzubereiten sind.“

Die Kirche jedenfalls, das wird betont, missioniert nicht - die Menschen kommen von selbst - mehr dazu in Starker Anstieg bei Erwachsenentaufen (religion.ORF.at).