Anklage gegen jungen Amokfahrer

Ein 21-Jähriger soll vergangenen Herbst mit überhöhter Geschwindigkeit gezielt auf einen Passanten losgefahren sein. Mit dem Peugeot seines Vaters ist er in Favoriten unterwegs gewesen. Jetzt ist er wegen Mordversuchs angeklagt.

Die Staatsanwaltschaft Wien hat beim Landesgericht für Strafsachen eine Anklage eingebracht. Das bestätigte Gerichtssprecherin Christina Salzborn. Der 21-jährige Wiener soll versucht haben einen Passanten zu überfahren und muss sich wegen versuchten Mordes vor Geschworenen verantworten. Sein Verteidiger Wolfgang Blaschitz findet den Vorwurf „absurd“, denn es sei „nichts passiert“.

„Nicht mit Absicht“

Der Elektriker-Lehrling sei, laut Anklage, aber mit über 80 km/h auf einen Mann losgefahren sein. Der Mann überquerte im Kreuzungsbereich Laxenburger Straße - Quellenstraße einen Schutzweg. „Ein Peugeot 205. Bei allem Respekt, das ist kein Modell, das sich für Amokfahrten eignet“, so Blaschitz.

Der Lehrling soll außerdem die rote Ampel ignoriert haben. Der Passant, ein Obdachloser, konnte sich im letzten Moment mit einem Sprung zur Seite retten, so der Staatsanwalt. „Mein Mandant ist sicher nicht mit Absicht auf den Mann losgefahren“, versicherte Verteidiger Blaschitz - mehr dazu in Polizei stoppte Amokfahrer in Favoriten.

Kein terroristischer Hintergrund

Vom Tisch ist jedenfalls ein zunächst vermuteter terroristischer Hintergrund der Tat. Zeugen gaben an, der junge Mann hätte „Allahu Akbar“ ausgerufen. Deswegen wurde nach der Festnahme des 21-Jährigen der Verfassungsschutz eingeschaltet.

Doch der Verteidiger meint, der Wiener wäre Fan des deutsch-türkischen Rappers Geeflow und habe während der Fahrt seine Musik gehört. In einem Refrain soll „Allahu Akbar“ vorkommen und der Verdächtige habe mitgesungen. „Fest steht, dass die Ermittlungen wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung eingestellt wurden“, so der Verteidiger. Man habe voreilig einen Terrorverdacht angenommen, sagt Blaschitz. Noch gibt es keinen offiziellen Prozesstermin.

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