Vermessung der Höhenstraße startet

Die Diskussion über einen möglichen Denkmalschutz für die Höhenstraße zwischen der Stadt und dem Denkmalamt dauert an. Seit Freitag wird die Strecke vermessen. Es soll geklärt werden, welche Teile schützenswert sind.

In die Causa eingeschaltet wurde das Bundesverwaltungsgericht (BVwG). Diesem ist laut Bundesdenkmalamt nicht klar genug definiert, was alles zur Höhenstraße dazugehört. „Gehört ein Entwässerungsgraben noch dazu, gehört die Böschung noch dazu, welche Brücken, welche Hochbauten?“, fragte Gerd Pichler vom Bundesdenkmalamt (BDA).

Doch keine Drohne im Einsatz

Ursprünglich wollte das Bundesdenkmalamt die Straße mit einer Drohne vermessen, aber da man dafür die Straße sperren hätte müssen, entschied man sich nun doch dagegen. Es hieß, die Vermessungsarbeiten werden ein paar Tage dauern. Der Ausgang des Verfahrens ist noch völlig offen, denn „über die Denkmalbedeutung, ob die Höhenstraße als Denkmal anzusehen ist oder nicht, wurde noch überhaupt nicht geurteilt“, sagte Pichler.

Höhenstraße stand bereits unter Denkmalschutz

Die Höhenstraße verbindet unter anderem Cobenzl, Kahlen- und Leopoldsberg und misst gut 14 Kilometer. Sie stand schon einmal unter Denkmalschutz. Kaum, dass der Schutz mit Beginn 2010 ausgelaufen war, ging die Sanierungsdebatte los - mehr dazu in Höhenstraße: Endloser Streit um Sanierung.

Schäden an gepflasterter Höhenstraße

MA 28

Die Stadt ist wegen der Höhenstraße seit Jahren uneins mit dem Denkmalamt

Die Pflastersteine der Höhenstraße, die in der Zwischenkriegszeit verlegt wurden, sind schützenswürdig, findet das Bundesdenkmalamt - und zwar auf einer Länge von elf Kilometern. Es handle sich um eine der wenigen noch erhaltenen Ausflugsrouten, die mit ihren Brücken, der Beleuchtung und dem Millionen Granitsteine umfassenden Pflastermosaik ein wichtiges Dokument des Straßenbaus der Zwischenkriegszeit darstelle, so die Begründung.

Stadt verweist auf Kosten

Nicht überzeugt von der Vermessung ist jedenfalls der Döblinger Bezirksvorsteher Adolf Tiller (ÖVP). "Das schaut so aus, als ob es Arbeitsbeschaffung fürs Bundesdenkmalamt wäre, denn in Wirklichkeit ist die Höhenstraße seit 1934 vermessen. Neu braucht man das nicht tun“, so Tiller gegenüber „Wien heute“.

Die Stadt wehrt sich dagegen, die Sanierung und Erhaltung der Pflastersteine sei zu teuer. Die Straßenbauabteilung würde die Höhenstraße am liebsten asphaltieren und die Pflastersteine nur auf einer Länge von etwa drei Kilometern erhalten - mehr dazu in Höhenstraße: Denkmalschutz für elf Kilometer?

Bleibe es bei elf Kilometern, würden allein die primären Sanierungskosten rund 30 Millionen Euro ausmachen. Die Asphaltierung schaffe man mit weniger als 20 Millionen. Dazu kämen bei den anfälligeren Pflastersteinen noch rund 180.000 Euro an jährlichen Erhaltungskosten. Beim Asphalt müsste man zehn bis 15 Jahren nichts investieren, heißt es von der MA 28. Außerdem seien die Pflastersteine lauter und gefährlicher für Zweiräder.

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