15.000-Meter-Sprung ins Wien Museum

Bei der Ausstellung „Wien von oben“ im Wien Museum können Besucher einen virtuellen Fallschirmsprung aus 15.000 Metern wagen. Entwickelt hat den „Jump Cube“ ein TU-Professor. Der Sprung durch Wolken und Wind endet im Museum.

Bei der Simulation versucht man, einem echten Fallschirmsprung so nah wie möglich zu kommen. Mittels Ventilatoren wird der Gegenwind nachgeahmt. Fliegt ein Springer durch eine Wolke, wird ihm manuell Wasser ins Gesicht gespritzt. Dieser Vorgang soll in Zukunft maschinell erledigt werden. Der freie Fall dauert drei Minuten. „Die Fliehkräfte können wir durch das Seilsystem sehr gut simulieren. Wir wollen verhindern, dass den Menschen dabei übel wird. Es klagen auch nur circa 20 Prozent nachher über leichte Übelkeit“, erklärt TU-Wien-Professor und Erfinder Horst Eidenberger.

Fallschirmsprung Wien Museum

ORF Wien

Bereits im September 2015 war der Simulator auf dem Naschmarkt im Einsatz

Gerät sondert Düfte ab

Im „Jump Cube“ hängt man in einem Seilsystem und trägt dabei eine 3-D-Brille. Für die Visualisierung des Sprungs wurden Hunderte Gigabyte an frei verfügbaren Bilddaten von Wien genutzt, die Bilder von einigen Gebäude wurden auch eigens angefertigt.

Auch Düfte werden während des Fluges von einem Gerät abgesondert. „Wir verwenden die Düfte auch bei vielen anderen Projekten. Bei einem kann man zum Beispiel zum Mars fliegen. Da werden Sie von Raumschiffen angegriffen und riechen Rauch“, so Eidenberger. „Mittlerweile sind in diesem Modell sicher über hundert Ideen verbaut.“

Fallschirmsprung Wien Museum

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Für die Visualisierung des Sprungs musste ein Konvolut an Daten aufbereitet werden

Inspiration kam im Stadtbad

Es soll ein schöner Badetag im August 2014 gewesen sein, als Virtual-Reality-Experte Eidenberger vom Fallschirmspringen träumte: „Ich war mit meiner Familie im Gänsehäufel, habe in die Weiden geblickt und daran gedacht, wie es denn wäre, ohne großen Aufwand Fallschirm zu springen.“ Deshalb entwickelte er mit anderen Experten und Studenten der TU Wien ein Modell, mit dem sich ein solcher Sprung nachahmen lassen soll.

Der „Jump Cube“ feierte zum 200-jährigen Jubiläum der TU seine Premiere und war seitdem bei verschiedensten Veranstaltungen im Einsatz. Er wird laufend mit neuen Ideen verfeinert. Wie realistisch der Sprung ist, kann am 25. und 26. März bei der Ausstellung „Wien von oben“ im Wien Museum ausprobiert werden. Landen wird der virtuelle Fallschirmspringer im Museum selbst. Wer den Sprung wagen will, braucht eine Eintrittskarte für die Ausstellung. Diese beginnt am 23. März und läuft bis 17. September.

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