Bänke vor Westbahnhof entfernt: Kritik an ÖBB

Die ÖBB haben in der Nacht auf Donnerstag mehrere Sitzbänke vor dem Westbahnhof entfernt - auf dem Platz vor dem „Blauen Haus“. Die Wiener Grünen üben Kritik und vermuten dahinter eine Maßnahme gegen Obdachlose.

Laut ÖBB war die Entfernung der zehn Sitzbänke eine erste Maßnahme in Vorbereitung auf den Komplettumbau des Platzes. Das teilte das Unternehmen gegenüber „Wien heute“ mit. Der Platz werde neu gestaltet, nicht zuletzt, da das Möbelunternehmen Ikea in das „Blaue Haus“ einziehen wird - mehr dazu in Ikea plant Möbelhaus bei Westbahnhof. Bei Ikea teilt man auf Nachfrage von „Wien heute“ mit, dass der Einzug noch dauere und frühestens in eineinhalb Jahren von einer Neugestaltung des Platzes die Rede sein könne.

Bänke vor Westbahnhof entfernt: Kritik an ÖBB

Die ÖBB haben mehrere Sitzbänke vor dem Westbahnhof entfernt. Die Grünen vermuten dahinter eine Maßnahme gegen Obdachlose.

„Unsympathisches Behübschungsprojekt“

Auf den Bänken hätten sich nicht nur erholungsbedürftige Menschen niedergelassen, sondern auch „Obdachlose, die hier ein wenig zur Ruhe kamen“, heißt es in einem offenen Brief an die ÖBB. Verfasst haben diesen Birgit Hebein, Sozialsprecherin der Wiener Grünen, und Christian Tesar, Klubobmann der Grünen in Rudolfsheim-Fünfhaus. „Wollen die ÖBB gezielt Menschen vertreiben, die ihrer Ansicht nach ‚das Stadtbild stören‘?“, wird gefragt. „Geht es darum zu verhindern, dass ausgabefreudige Konsument_innen mit realer Armut konfrontiert werden?“

Die Schaffung von möglichst ungemütlichen Verhältnissen für Obdachlose sei „ein unsympathisches Behübschungsprojekt“ und zudem „ein unfreundlicher Akt“ gegenüber den im Bahnhof arbeitenden Menschen. Zum Schluss des Briefes, der an den ÖBB-Vorstandsvorsitzenden Andreas Matthä adressiert ist, fordern sie diesen auf, die Bänke wieder aufstellen zu lassen.

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