Maria Theresia: Medaillen als Medium

Zum 300. Geburtstag Maria Theresias zeigt das Kunsthistorische Museum (KHM) ihre Medaillensammlung. Die Sonderausstellung „Zuhanden Ihrer Majestät“ soll darstellen, wie wichtig Medaillen als Medium waren.

Medaillen erfüllten zu Zeiten der Regentin unterschiedliche Funktionen: Sie wurden als Ehrungen vergeben, zur Dokumentation wichtiger Ereignisse eingesetzt und waren dadurch als kompaktes „Medium zum Festhalten von Geschichte“ beliebt, wie Kokuratorin Anna Fabiankowitsch ausführte. Wie wichtig Medaillen damals waren, lasse sich daran erahnen, dass „ihre Produktion eine Staatsangelegenheit war“. Trotzdem waren auch „Spottmedaillen“ im Umlauf, erklärte Fabiankowitsch.

Geburten, Hochzeiten und Todesfälle

Im KHM-Münzkabinett findet sich bis 18. Februar eine Medaillensammlung zu Ereignissen wie den zahlreichen Geburten der Kinder Maria Theresias, zu Hochzeiten, Todesfällen, Krönungen, aber auch zur Stiftung von Gebäuden, dem Eintritt neuer Provinzen ins Reich und sogar zum Erlass neuer Gesetze. In zahlreichen Vitrinen finden sich auch kuriosere Prägungen wie etwa Medaillen für ausgezeichnete Schul- und Studienerfolge.

„Zuhanden Ihrer Majestät“:

KHM Wien, Münzkabinett, 28. März 2017 bis 18. Februar 2018, dienstags bis sonntags 10.00 bis 18.00 Uhr

Maria Theresia habe Medaillen wie keine andere Regentin als Medium eingesetzt, erklärte der Direktor des Münzkabinetts, Michael Alram. Zu dieser Erkenntnis sei man auch im Rahmen eines großangelegten Forschungsprojekts gelangt, so der Direktor. Tatsächlich seien die metallischen Zeitzeugen „das einzige Medium, das die wichtigsten Ereignisse der Regentschaft Maria Theresias flächendeckend abbildet“, sagte Werner Telesko, Direktor des Instituts für kunst- und musikhistorische Forschungen der Akademie der Wissenschaften.

Medaillen zu Zeiten Maria Theresias

Lukas Beck

Die Medaillen gelten als einziges Massenmedium aus der Zeit Maria Theresias

„Höchstpersönliches“ Porzellan im Augarten

In ein anderes materielles Erbe aus der Zeit der Herrscherin können sich Interessenten seit vergangener Woche im Porzellanmuseum im Wiener Augarten vertiefen. Die Schau „höchst persönlich - Porzellan und Privatheit zur Zeit Maria Theresias“ (bis 14. Oktober) bildet einen weiteren Mosaikstein im Ausstellungsreigen rund um das 300-jährige Jubiläum.

Im Hofmobiliendepot wird zudem am Dienstagabend ein neues Buch über den Briefwechsel zwischen Maria Theresia und ihrer Hofdame Sophie Baronin Schack von Schackenburg präsentiert. Einen Einblick in „Maria Theresia - Liebet mich immer - Briefe an ihre engste Freundin“ geben dort die Autoren Monika Czernin und Jean-Pierre Lavandier.

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