Vom Sportklub zurück zum Sport-Club

Der Wiener Sportklub steht vor einer großen Veränderung. Der Klub soll in den Wiener Sport-Club zurückgeführt werden. Dafür braucht er aber Geld, um die Verbindlichkeiten in Höhe von 300.000 Euro zu erfüllen.

Ab der Regionalliga-Saison 2017/18 will der Wiener Sportklub (WSK) wieder unter dem ursprünglichen Namen Wiener Sport-Club (WSC) auflaufen. Ausgangspunkt der Umbenennung ist ein Konkursverfahren im Jahr 2001 gegen den Sport-Club. Um der Pleite zu entgehen, gründete das damalige Vereinspräsidium den Wiener Sportklub. Der übernahm die Lizenz des strauchelnden Clubs und spielte daraufhin in der Regionalliga Ost. Der WSC blieb auf den Schulden sitzen und konzentrierte sich fortan auf die anderen Sportarten wie Fechten und Radfahren.

Sportklub

Christopher Glanzl/WSK

Bald soll der WSK wieder als Sport-Club auftreten

Doch die Fans des Regionalligisten haben den Kontakt zum Ursprungsverein nie aufgegeben. Mittlerweile stehen in der 2. Klasse B die Mitarbeiter und Fans des Sportklubs auf dem Feld - als Wiener Sport-Club. So kommt es vor, dass dieselbe Person an einem Tag auf dem Feld des Unterligavereins in der Erdbrustgasse spielt und am nächsten auf der berühmten Friedhofstribüne in Dornbach steht und den Regionalligisten anfeuert.

Mit Crowdfunding zur Rückführung

Seit Jahren gibt es den Wunsch, dass die Vereine wieder unter einem gemeinsamen Namen auf dem alteingesessenen Sport-Club-Platz spielen. Tatsächlich soll es ab der kommenden Saison so weit sein. Der Unterligaverein hat sich mit dem Regionalligisten bereits geeinigt - unter einer Bedingung: Der WSK muss seine Verbindlichkeiten in Höhe von etwa 300.000 Euro erfüllen.

Marcel Ludwig, Sprecher des WSK und Gründer der Initiative „onewienersportclub“, sieht die Finanzierung auf einem guten Weg. Mit einem „Dreisäulenmodell“ soll der Plan erfüllt werden. Ein Drittel will vorerst WSK-Präsident Manfred Tromayer übernehmen und durch große Testspiele im Sommer refinanzieren. Ein weiteres Drittel soll von einem neuen Großsponsor übernommen werden, dieser Teil hängt aber vom Erfolg eines Projekts ab: Denn die übrigen 100.000 Euro kommen von Fangruppen und über ein Crowdfunding-Projekt. Erst dann will der Sponsor seine Zustimmung geben.

Mitgliederversammlung im Mai

Die Crowdfunding-Kampagne läuft mit einem Ziel von 60.000 Euro. „Aber wir hoffen, dass mehr Geld zusammenkommt“, so Ludwig. Die Kampagne geht bis 6. Mai, anschließend soll in den Mitgliederversammlungen der beiden Vereine die Rückführung beschlossen werden. Dann erst gilt es die Planung für die kommende Saison zu starten, denn vertraglich sind die Spieler an den Sportklub mit „K“ gebunden.

Der Plan, so heißt es beim WSK, sei jedoch ganz klar, die Spieler auch in der kommenden Regionalliga-Saison unter dem Namen Sport-Club auflaufen zu sehen. Anschließend, heißt es, gelte es sich kurz- und mittelfristig als WSC zu positionieren und professionell aufzustellen - das Vorbild dabei: die SV Ried.

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Christopher Glanzl/WSK

Das Stadion ist dringend sanierungsbedürftig

Sanierungsbedürftiges Stadion

Der Verein aus Oberösterreich habe gezeigt, was mit sorgfältigem Management zu erreichen sei, heißt es beim WSK. Die SV Ried wissen genau um ihr Potenzial und haben ein Stadion, das an ihre Ansprüche angepasst ist. Das Stadion ist ein Vorhaben, das auch der Sport-Club angehen wird.

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Christopher Glanzl/WSK

Die Saison 2016/17 spielen sie noch als Sportklub zu Ende

Denn der derzeitige Platz ist in einem desolaten Zustand, die Haupttribüne ist über 60 Jahre alt und muss neu gebaut werden. Der Kabinentrakt kommt von der Friedhofstribüne unter die neue Haupttribüne. Auch die Lichtanlage und der Platz müssen saniert werden - dasselbe gilt für die Gegengerade gegenüber der Haupttribüne.

Parkplätze derzeit noch Knackpunkt

Die Stadt Wien sicherte dem Verein Fördermittel in der Höhe von 5,7 Millionen Euro zu. Derzeit spreizt es sich noch an den Stellplätzen: Laut WSK fordert die Stadt Parkplätze rund um das Stadion, das derzeit 7.828 Zuschauer fasst. Die Verantwortlichen beim Verein sehen das nicht ein und argumentieren mit der guten öffentlichen Erreichbarkeit und ausreichend Parkplätzen in der näheren Umgebung.

„Grundsätzlich sind bei jeder derartigen Subvention die Förderrichtlinien der MA 51 einzuhalten. Zudem müssen vor Beschlussfassung die Unterlagen alle Maßnahmen zur Erreichung eines Baubescheides beinhalten, beispielweise die Bereitstellung etwaiger baubehördlich vorgeschriebener Pflichtstellplätze“, hieß es in einer Stellungnahme der Stadt Wien gegenüber wien.ORF.at.

Die Sanierung steht also noch aus, die Fans kommen trotzdem - der Zuschauerschnitt in der Regionalliga war vergangene Saison höher als jener von Grödig in der Bundesliga. Künftig können sie vielleicht wieder für den Wiener Sport-Club mit „C“ jubeln - und müssen nicht selbst spielen.

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