Digitale Vignette: Zwei Drittel wollen wechseln

Rund zwei Drittel der heimischen Fahrzeuglenker wollen künftig auf die digitale Vignette umsteigen. „Die Mehrzahl wird die digitale Vignette kaufen“, betonte ASFINAG-Vorstand Klaus Schierhackl am Dienstag in Wien.

60 Prozent werden die Autobahnmaut für das Jahr 2018 nur mehr online entrichten, weitere 18 Prozent ziehen das laut einer Umfrage „eventuell“ in Erwägung. Die digitale Vignette bringe Vorteile für die rund 420.000 Besitzer von Wechselkennzeichen, sagte Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ). Außerdem ist dann „Schluss mit dem Kratzen und Kleben“ zum Jahreswechsel.

Vor allem das Jahresabo für die digitale Vignette werde Zeit und Nerven sparen. „Damit treffen wir den Nerv der Zeit“, fügte der Minister hinzu. Für die jährliche Pickerl-Überprüfung beim Auto gibt es jedoch „noch keine konkreten Überlegungen“, auf eine digitale Form umzustellen.

ASFINAG „sehr, sehr erfreut“

Die ASFINAG zeigte sich durch die Umfrageergebnisse überrascht und „sehr, sehr erfreut“, sagte Schierhackl. Der Autobahn- und Schnellstraßenbetreiber werde nun für das kommende Jahr weniger Klebevignetten produzieren als zunächst geplant, „um nicht Tausende Vignetten fachgerecht entsorgen zu müssen“, die nicht gekauft wurden.

Die Kosten für die ASFINAG sind für beide Arten der Vignette in etwa gleich. Beim klassischen Autobahnpickerl kommen laut Schierhackl die Produktionskosten zum Tragen, bei der digitalen Form sind es etwa mehr Servicegebühren für Kreditkartenzahlungen. Pläne, die Klebevignette ganz abzuschaffen, gibt es vorerst nicht. 14 Prozent wollen laut der Ifes-Umfrage unter 800 Lenkern nicht auf das Pickerl verzichten.

Kontrolle wie bisher

Kontrolliert werden die zwei Systeme wie bisher. ASFINAG-Mitarbeiter können den Aufkleber auf der Windschutzscheibe überprüfen oder die an das Kennzeichen gekoppelte digitale Vignette mithilfe eines Nummernschild-Lesegerätes erkennen. Kameras zur automatischen Kontrolle erfassen ebenfalls beides. Ist eine Vignette vorhanden, wird das Foto sofort gelöscht, betonte Schierhackl.

Die Datenbank für die digitale Vignette wird öffentlich einsehbar sein, was im Vorfeld für datenschutzrechtliche Kritik gesorgt hat. Es sei nur das Kennzeichen und der Maut-Typ - also Jahres-, Zwei-Monats oder Zehn-Tages-Vignette - ablesbar, betonte Schierhackl. Außerdem sind von einem Computer täglich nur drei Abfragen möglich, „um systematische und automatische Abfragen zu verhindern“.

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