Stadt spart bei Auslandsbüros

Fast 100 Mio. Euro kommen jährlich als Direktinvestitionen nach Wien. Die Gelder werden durch gezielte Werbung lukriert, vor allem in Osteuropa. Die Stadt gab dafür pro Jahr 9,5 Mio. Euro aus. Jetzt wird bei den Auslandsbüros gespart.

Nach der vergangenen Wiener Gemeinderatswahl im Herbst 2015 stellte Wien die Auslandsbüros neu auf. Drei der elf internationalen Büros wurden geschlossen, eine neue Gesellschaft in der stadteigenen Wien Holding übernahm die Geschäfte - mehr dazu in Auslandsbüros: Teile des Personals müssen gehen.

Seither geht es laut Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner (SPÖ) aufwärts. Die Kosten wurden noch einmal gesenkt: Künftig beträgt das Jahresbudget 8,5 Millionen Euro und das bei gleicher Leistung.

Auslandsbüros nicht immer unumstritten

Die Auslandskommunikation der Stadt war nicht immer unumstritten. Die geplante Eingliederung der Tätigkeiten des privat geführten Compress Verlags in die städtische Wien-Holding sorgte im Sommer 2015 für rot-grünen Dissens. Im Mittelpunkt stand der noch bis Ende 2015 laufende Zehnjahresvertrag zwischen Stadt und Compress im Volumen von bis zu 146 Mio. Euro. Die Grünen argumentierten damals, ein Ankauf durch die Wien-Holding käme einer Verlängerung des Vertrags gleich - mehr dazu in Kritik an Auslandsbüros der Stadt Wien.

Ende November, also nach der Wien-Wahl im Oktober und der Neuauflage von Rot-Grün, änderten die Grünen ihre Meinung. Dies wurde damit argumentiert, dass die SPÖ ursprünglich eine weitaus höhere Dotierung des neuen Vertrags durchsetzen hatte wollen. Nun hat man sich auf ein Jahresbudget von rund 9,5 Mio. Euro - statt bisher mehr als 14 Mio. - geeinigt. Weiters wurde der Deal zunächst auf zwei Jahre begrenzt.

Verlängerung um vier Jahre

Nun plant die Stadt tatsächlich eine weitere Verlängerung: „Die Stadt Wien sieht sich durch die erfolgreiche Neuaufstellung ihrer internationalen Kommunikation bestätigt und plant den Vertrag mit EUROCOMM-PR um vier weitere Jahre bis zum 31.12.2021 zu verlängern“, hieß es in einer Aussendung.

Die Aufgabenbereiche bleiben aber dieselben: So soll die Agentur auch weiterhin unter anderem in Zusammenarbeit mit Traditionsmarken der Stadt - wie dem Hotel Sacher - in osteuropäischen Städten wie Sofia oder Krakau Wientage veranstalten.