Waltraut Haas freut sich auf „besondere Rolle“

Rund 70 Filme hat Waltraut Haas in ihrer Karriere gedreht. Auf der Bühne steht der Publikumsliebling seit über 70 Jahren. In Kürze feiert sie ihren 90. Geburtstag, in „Wien heute“ hat sie über ihren neuen Film und Zukunftsprojekte geredet.

Während ihre Tochter Sorgen ums Geld hat, sorgt sich Waltraut Haas in ihrem neuen Film „Das kleine Vergnügen“ eher um den Mann ihrer Tochter, eben eine ganze Schwiegermutter: „Und wer bügelt jetzt seine Hemden?“ Gespielt wird der Film-Schwiegersohn von ihrem echten Sohn, Marcus Strahl.

Waltraut Haas

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Waltraut Haas im „Wien heute“-Interview

Täglich Gymnastik

„Jedes mal wenn sie eine Rolle vorbereitet, ist sie glücklich, man merkt es geht ihr gut“, erzählt Strahl. Haas beschreibt ihre Rolle: „Ich spiele ja die Mutter von der Hauptdarstellerin. Ich bin natürlich entsetzt, weil es doch sehr viel mit Sex zu tun hat - und die Mutter möchte das nicht. Da versucht sie immer, sie ein bisschen zu dämpfen.“ Der Film soll kommendes Jahr im Kino zu sehen sein.

Bis dahin steht sie auch noch im Gloria-Theater auf der Bühne, derzeit als schrullige Erbtante in der Komödie „Himmel auf Erden“. Müde wird sie nicht, sagt Haas im „Wien heute“-Interview: „Ich glaube, das ist meine Disziplin, die ich schon von Jugend an hatte. Ich fange in der Früh an mit Gymnastik, dann gehe ich mit dem Hund spazieren. Das ist irgendwie Disziplin.“

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Haas im Gloria-Theater mit Gerald Pichowetz (r.)

Freude am Schauspiel

Wünsche für die Schauspielzukunft hat sie keine mehr: „Eigentlich habe ich alles gespielt, worauf ich mich gefreut habe - und ich mich immer noch freue - vor allem jetzt in Weißenkirchen [bei den Wachaufestspielen] wieder.“ Und nächstes Jahr geht es weiter: „Aber da darf ich noch nichts verraten. Das ist eine ganz besondere Rolle, die ich da spiele.“

Waltraud Haas lässt Karriere Revue passieren

Waltraud Haas spricht im „Wien heute“-Interview über ihre Gesundheit, ihre Karriere-Highlights und zukünftige Pläne.

Der Charme der am 9. Juni 1927 in Wien als Tochter einer Hotelier-Familie geborenen Schauspielerin präsentiert sich ungebrochen. Der Beginn ihrer Karriere führte sie über die Theaterbühnen. Am Landestheater Linz debütierte sie 1946, es folgten später in Wien das Bürgertheater, das Stadttheater und Raimundtheater sowie in Deutschland der Titania-Palast Berlin oder das Deutsche Theater München. Doch Waltraut Haas’ Stern ging 1947 im Film auf: Damals spielte sie an der Seite von Hans Moser das „Mariandl“ im Film „Der Hofrat Geiger“ und wurde zum österreichischen Filmstar.

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Die Überreichung des „Goldenen Rathausmanns“

Rathausmann „kriegen nur besondere“

Als Mentoren und Wegbegleiter standen ihr Größen wie Paul Hörbiger, Curd Jürgens, Johannes Heesters, Franz Antel, Heinz Rühmann und allen voran Hans Moser zur Seite. „Ich habe ihn heiß geliebt. Er war eine Art Vaterfigur für mich“, sagte sie über die Zusammenarbeit mit Moser. Neben ihren Rollen in „Mariandl“, „Mariandls Rückkehr“, „Hallo Dienstmann“, oder „Keine Angst Liebling, ich paß schon auf“ in der Regie ihres Mannes Erwin Strahl nahm Haas auch Schallplatten auf. Darunter etwa „Im Weißen Rössl“ und „Wiener Lieder“.

Haas’ Weg führte später wieder auf die Theaterbühnen, wo sie meist unter der Regie ihres inzwischen verstorbenen Ehemanns im Scheinwerferlicht stand. Vergangenes Jahr feierte sie ihr 70-jähriges Bühnenjubiläum. Dafür wurde sie mit einem „Goldenen Rathausmann“ für besondere Verdienste um Kunst und Kultur geehrt. „Ich weiß, den kriegen nur besondere“, kommentierte sie die Überreichung damals.

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