Czernohorszky will Häupl nicht beerben

Keine Lust hat Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ), Wiens Bürgermeister Michael Häupl in seinem Amt zu beerben. Er habe als Stadtrat noch viel vor, sagte er im Interview für das Monatsmagazin „Datum“.

„Nein, ich will Michael Häupl nicht beerben. Und die Diskussionen darüber nerven mich auch sehr“, sagte Czernohorszky laut einer Vorabmeldung in dem Interview. Erst seit einigen Monaten im Amt habe er als Bildungsstadtrat noch viel vor: „Es macht es nicht leichter, positiv an Veränderungen zu arbeiten, wenn nur das die Leute interessiert.“

Er selbst äußerte tatsächlich nie die Absicht, in Sachen Häupl-Nachfolge ins Rennen zu gehen. Medial war er jedoch immer wieder als möglicher Kandidat bzw. als Alternative zum derzeitigen Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ), den einige Wiener Rote als künftigen Bürgermeister favorisieren, genannt worden.

SPÖ Häupl Czernohorszky Frauenberger Himmer

APA/Herbert Pfarrhofer

Stadtschulratspräsident Heinrich Himmer, Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky, Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger und Bürgermeister Michael Häupl

Häupl-Rückzug nach Nationalratswahl

Häupl hatte angekündigt, sich nach der nächsten Nationalratswahl zurückzuziehen. Zum Zeitpunkt der Äußerung war diese noch für 2018 angesetzt. Die Neuwahl am 15. Oktober beschleunigt nun den Abgang des Langzeit-Stadtchefs - der betont hat, dass die Vorverlegung an seinen Plänen nichts ändern wird - mehr dazu in Häupl konkretisiert Rückzugspläne.

Als mögliche Nachfolgerin genannt wurde medial auch Doris Bures. Sie schloss aber eine Übersiedlung vom Parlament in das Wiener Rathaus aus. Als besten Nachfolger Häupls bezeichnete sie den derzeitigen Wohnbaustadtrat Michael Ludwig - mehr dazu in Häupl-Nachfolge: Bures für Ludwig. Die Wiener Landesliste wird am 23. Juni erstellt, wobei Christian Kern wie erwartet als Wiener Spitzenkandidat fungieren wird - mehr dazu in Kern führt Wiener SPÖ-Landesliste an.

2001 ins Stadtparlament gewählt

Czernohorszky galt in der SPÖ seit Jahren als „Zukunftshoffnung“. Weder schrille Sager noch revolutionäre Vorstöße sind seine Sache. Seinen Sitz im Stadtparlament erkämpfte er sich bei der Wien-Wahl 2001 aber durchaus mit einer Prise Aktionismus. Unter dem Motto „Rote Köpfe in den Gemeinderat“ färbte er jungen Leuten im Wahlkampf öffentlich die Haare in der Parteifarbe - mehr dazu in Czernohorszky: Zukunftshoffnung steigt nun auf.

Link: