Ehrenzeichen für Treichl-Stürgkh
„Es ist Dir gelungen, die Tradition des Opernballs ins 21. Jahrhundert zu führen. Der Ball hat durch Deine souveräne Leistung seinen Zauber bewahrt“, meinte Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) bei der Überreichung des Ehrenzeichens im Bundeskanzleramt.
„Entstauben und hipper machen“ seien die Ziele von Treichl-Stürgkh für den Opernball gewesen. „Das ist Dir auch gelungen. Und es ist wahrhaft eine Kunst, solch ein Ereignis nicht zum Event zu machen, sondern es zu einem rauschenden Fest der Künstlerinnen und Künstler zu erheben“, so Drozda.
APA/BKA/Andy Wenzel
Dank, Freude und Demut
Desiree Treichl-Stürgkh nahm die Auszeichnung mit „großer Freude, großer Demut und auch als eine Anerkennung für das, was ich gemacht habe“ entgegen: „Nicht nur für den Ball, sondern auch davor.“ Sie bedankte sich in ihrer Rede bei „allen, die meinen Weg in welcher Form auch immer begleitet haben, mich unterstützt haben. Es ist mir eine große Ehre, dass ihr heute mit mir hier seid.“
Besonders hob Desiree Treichl-Stürgkh ihren Ehemann Andreas hervor: „Immer wenn ich versucht habe ein bßchen abzuheben, dann hat er gesagt: Nimm Dich nicht so wichtig. Er hat recht.“
Journalistin und Ball-Organisatorin
Die 1964 in der Steiermark geborene Desiree Treichl-Stürgkh arbeitete nach einer Ausbildung zur Werbefachfrau bei Werbeagenturen und einen Modemagazin. Sie ist Herausgeberin des Magazins „H.O.M.E.“ und Mitveranstalterin der Möbelmesse im Semper-Depot. 2008 übernahm sie von Elisabeth Gürtler die Organisation des Wiener Opernballs.
Ein erstes sichtbares Zeichen setzte sie bereits bei ihrem ersten Ball, als sie einen Roten Teppich vor der Oper errichten ließ. Nach und nach verjüngte Treichl-Stürgkh das Fest, ohne dabei die Tradition des Hauses aus den Augen zu verlieren. Plötzlich gab es Bars, Eisstände und Opernball-Drinks. Zudem schaffte sie es, verschiedene Streitparteien in der Organisation wieder zu vereinen. Gleichzeitig lenkte sie gemeinsam mit Staatsoperndirektor Dominique Meyer stärker die Aufmerksamkeit auf den Ball selbst.
Mit den Worten „Neun Opernbälle sind genug“ kündigte Treichl-Stürgkh im Jänner 2016 ihren Rückzug an: „Jetzt gibt es wichtigere Dinge in meinem Leben - meine Familie und meinen Job als Verlegerin“ - mehr dazu in Opernball-Lady gab Abschied bekannt (news.ORF.at). In einem „Wien heute“-Interview gab sie im Dezember 2016 an, alte Kollegen zu vermissen. Bei Richard Lugner sah die Sache etwas anders aus - mehr dazu in Treichl-Stürgkh „befreit“ ohne Opernball.