Hitze: Umweltberatung warnt vor Klimageräten

In den nächsten Tagen soll es so richtig heiß werden. Die Wiener Umweltberatung warnt dennoch vor Klimageräten - sie seien teuer und umweltschädlich. Besser seien Ventilatoren - und ein intelligentes Lüftsystem.

Denn das Abkühlen der Raumluft im Sommer verbrauche rund viermal mehr Energie als das Erwärmen im Winter. „Das heißt: Klimageräte kurbeln durch den Energieverbrauch den Klimawandel an. Sie erwärmen die Luft im Außenraum noch stärker und lassen auch die Stromrechnung in die Höhe schnalzen“, warnt Sabine Vogel, Energieexpertin von der Umweltberatung. Hilfreicher, aber auch deutlich aufwendiger, sind langfristige Maßnahmen wie etwa eine Fassadenbegrünung - mehr dazu in Dachbegrünung gegen die Erderwärmung.

Hitze Sommer Bikini

APA/Sarah Kvech

Wer nicht ins Freie kann, kann sich beispielsweise durch gute Lüftung helfen

Ventilatoren bei Schwitzen sinnvoll

Statt die Klimaanlage anzuwerfen, sollte in der Nacht gelüftet werden, und die Fenster sollten gleich in der Früh wieder geschlossen werden. Jalousien helfen, das Aufheizen der Räume zu verhindern, am besten Außenjalousien. Ventilatoren bringen eine angenehme Luftzirkulation. „Der Ventilator hat einen großen Vorteil: Wenn wir schwitzen und ein Lufthauch über den Schweiß gelangt, beginnt der zu verdampfen. Dabei wird die Haut gekühlt“, sagt Physiker Werner Gruber. Ventilatoren sind also vor allem sinnvoll, wenn man schwitzt.

Grundsätzlich sollte man darauf achten, genug zu trinken: mindestens zwei Liter und am besten Wasser. Zu kalt sollten die Getränke allerdings nicht sein, sonst braucht der Körper viel Energie, um sie zu erwärmen und heizt dazu ein. Kalte Fußbäder und feuchte Tücher im Nacken verschaffen ebenfalls Erleichterung.

Ventilator Büro

Happy Alex

Ventilatoren sind sinnvoll, wenn man schwitzt

Vorsichtig mit Menthol einreiben

Physiker Werner Gruber empfiehlt, sich vorsichtig mit Menthol einzureiben - etwa mit einer mentholhaltigen Creme: „Denn Menthol aktiviert die Kälterezeptoren des Körpers. Man hat also dann das Gefühl, dass es angenehm kühl ist.“ Außerdem spielt die Bekleidung eine Rolle - Gruber empfiehlt zumindest für Zuhause den Kaftan: „Wenn man da drunter nichts anhat und man bewegt sich, führt das durch die Bewegung des Stoffes dazu, dass der Schweiß auf der Hautoberfläche angenehm verdunstet.“

Am Dienstag belegte Wien Platz drei in den österreichischen Hitzecharts: In der Wiener Innenstadt wurden 34,6 Grad gemessen. Im Juni war es in Wien das letzte Mal 2012 so richtig heiß - damals wurden in der Inneren Stadt 37,7 Grad gemessen, der Wiener Juni-Rekord.

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