Donauinselfest: 800.000 Besucher am ersten Tag

800.000 Menschen sind am Freitag am Donauinselfest gezählt worden. Amy McDonald oder Cro lockten die Massen vor die Festbühne. Gröbere Zwischenfälle wurden laut Veranstalter nicht gemeldet.

Pandarapper Cro aus Deutschland, der mit bürgerlichem Namen Carlo Waibel heißt, sorgte bei seinem Erscheinen für ziemliches Auszucken beim vor allem aus fröhlichen Teenagern bestehenden Publikum. Auch wenn sich Cro zunächst distanziert gab.

Er schwebte anfangs auf einer kleinen Bühne über der Main-Stage, die am Freitag von Ö3 bespielt wurde. Zwar verließ er diese rasch und ging sogar auf Tuchfühlung mit der entzückten ersten Reihe, das durchaus raffinierte Spiel mit Distanz und Nähe setzte sich aber fort. Cro ist offenbar bemüht, im Zuge seines Comebacks - das Album „Fake You.“ erscheint im Herbst - das Image des allzu fröhlichen Entertainers ein wenig zu korrigieren.

Sendungshinweis

Am Samstag wird „Wien heute“ live von der Donauinsel gesendet, um 19.00 Uhr auf ORF 2 und in der ORF-TVthek.

Und so wurde die neue Single „Baum“ wieder in luftiger Höhe dargeboten - einem sichtlich nicht restlos überzeugten Publikum. „Hoffentlich kommt bald wieder was, das wir kennen“, war da etwa zu hören. Und ja, die Hits machten aus Sicht der Fans alles wieder gut: Panda-Klassiker wie „Traum“, „Easy“ und vor allem „Einmal um die Welt“ wurden begeistert aufgenommen.

Falco-Tribute mit Spannung erwartet

Am Samstag können die Besucherinnen und Besucher dann auf der Radio-Wien-Bühne Norbert Schneider, Judith Holofernes von Wir sind Helden und Michael Bolton sehen. Tag zwei auf der Insel schließt dann ein Falco-Tribute-Concert ab.

Heimische und internationale Künstler wie Gianna Nannini, Fettes Brot, Julian le Play, Roman Gregory, Georgij Makazaria, Yasmo und Skero werden die Hits des Falken interpretieren. Auch die Falco-Originalband ist mit dabei. Zum Abschluss des 34. Donauinselfests spielt am Sonntag ab 22.30 Uhr auf der Festbühne Austropop-Star Rainhard Fendrich.

Letztes Fest für Häupl als Bürgermeister

Zum Auftakt unternahm Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) wie gewohnt einen Rundgang. Zum letzten Mal, denn der Bürgermeister will sich nach der Nationalratswahl im Oktober zurückzuziehen. Schwitzend, aber gut gelaunt präsentierte sich Häupl den wartenden Funktionären und Journalisten. Gewohnheitsmäßig mit Allen per du tauchte der Stadtchef ohne große Umschweife in die Menge ein.

Zusammen mit Stadträtin Ulli Sima besuchte Häupl die Stände der Wiener Kindergärten, Wiener Kanal, Wiener Wasser, und kehrte bei der Feuerwehr auf ein Glas Spritzwein ein. Häupl ließ sich einen ausgestellten Schneepflug der MA 48 erklären und ging für fünf Minuten ins „Mistwagenkino“. Einzig der Stand, an dem Körperwerte gemessen werden, wusste den Bürgermeister nicht zu halten: „Ich bin schon mit einer Ärztin verheiratet, drum schleich ich mich da immer gleich wieder“, erklärte er.

Veranstalter warnen vor großer Hitze

Schon der Freitag war von großer Hitze und drückender Schwüle geprägt, der Samstag soll noch heißer werden. Die Rettungskräfte sind mit 200 Sanitätern und fünf Notärzten auf der Insel unterwegs. Die Hitze stand auch im Mittelpunkt der Einsätze, insgesamt gab es laut Samariterbund am Freitag 249 Hilfeleistungen, 54 Personen wurden ins Krankenhaus gebracht. Schwere oder gar lebensgefährliche Verletzungen gab es keine.

Die Besucherinnen und Besucher sollten vor allem „ausreichend antialkoholische Getränke trinken“, um Kreislaufprobleme zu vermeiden, empfahlen die Veranstalter. Dafür sind auf der Insel acht Trinkwasserbrunnen verteilt, und es gibt 250 Verkaufsstände. Ebenfalls sollten sich die Gäste vor der Sonne mit Kopfbedeckung und Sonnencreme schützen. Aufgrund der „starken Strömung“ warnen die Veranstalter vor einem Sprung in die Donau.

Gesamtes Gelände wird videoüberwacht

Insgesamt gibt es elf Bühnen, auf denen bei freiem Eintritt mehr als 200 Live-Acts zu sehen sein werden - mehr dazu in Donauinselfest mit Michael Bolton und Cro. Großgeschrieben wird heuer das Thema Sicherheit: Die Polizei wird laut eigenen Angaben mit insgesamt rund 1.000 Beamten im Einsatz sein. Auch 600 Securitys sind engagiert. Das Sicherheitskonzept wurde „entsprechend der aktuellen europäischen Sicherheitslage und Erfahrungen aus den jüngsten Vorfällen in Europa adaptiert und angepasst“, hieß es zuletzt.

Das gesamte Gelände wird lückenlos mit Kameras überwacht. Besucher werden gebeten, sich an die Inselhausordnung zu halten. Rucksäcke und große Taschen etwa sind nicht erwünscht - mehr dazu in Donauinselfest: Doppelt so viel Polizei. Ebenfalls wenig sinnvoll ist die Anreise mit dem Pkw, denn auf der Insel selbst dürfen private Besucher an diesen Tagen nicht parken. Es wird dringend empfohlen, die „Öffis“ zu benutzen.

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