Defekte Therme: 16-Jährige verletzt

Eine 16-jährige Wienerin ist bei einem Kohlenmonoxid-Unfall im Badezimmer schwer verletzt worden. Grund war laut Rettung eine defekte Therme. Mangelnde Wartung sei lebensgefährlich, warnt die Innung der Wiener Installateure.

Der Unfall passierte bereits am Donnerstagabend in einer Wohnung in Wien-Leopoldstadt. Das Mädchen wurde von ihrem Vater bewusstlos am Badezimmerboden gefunden. Die 16-Jährige wurde von der alarmierten Wiener Berufsrettung geborgen und zunächst in ein Wiener Spital gebracht, bestätigte Pressesprecher Andreas Huber einen Bericht des Online-Luftfahrtportals „Austrian Wings“.

Nach Stabilisierung wurde das Mädchen mit dem Rettungshubschrauber Christophorus 2 ins LKH Graz geflogen. Das Spital verfügt über eine Druckkammer, in die sie zwei Mal gekommen ist. Die 16-Jährige konnte laut LKH Graz am Freitag bereits in häusliche Pflege entlassen werden.

Giftiges Kohlenmonoxid farb- und geruchlos

Nicht oder nur schlecht gewartete Thermen stellen bei großer Hitze ein potenziell tödliches Risiko dar. Falls nämlich die Thermik im Kamin zum Erliegen kommt, kann sich Kohlenmonoxid stauen. „Der Schadstoff kann ab einem Volumsanteil von vier Prozent in der Atemluft tödlich sein“, warnte kürzlich auch die Wiener Landesinnung der Installateure.

Bei nicht oder schlecht gewarteten Thermen kann es durch den Rückstau zur Bildung des geruchlosen, farblosen und giftigen Kohlenmonoxids in dem Raum kommen, in welchem das Gasgerät aufgestellt ist, erläuterte die Innung in einer Aussendung. Die Innung empfiehlt, während der Inbetriebnahme der Gasgeräte bis zur nächsten Überprüfung der Therme für ausreichend Sauerstoff in jenem Raum zu sorgen, in dem das Gerät angebracht ist - also beim Duschen die Fenster zu öffnen oder die Badezimmertür zum Lüften offen zu halten.

Auch mobile Klimageräte als Risiko

„Speziell bei Temperaturen über 30 Grad kommt es gehäuft zu Unfällen. All jene, die die jährliche Kehrung des Rauchfangs und die Wartung der Therme verabsäumt haben, sollten dies so schnell wie möglich nachholen“, wurde Walter Dosek, Leiter des Gasstörungsdienstes der Wiener Netze GmbH, zitiert. Eine Inspektion sollte durchgeführt werden, wenn das letzte Service mehr als ein Jahr zurückliegt.

Innungsmeister Robert Breitschopf warnte zugleich vor dem unbedachten Einsatz mobiler Klimageräte, sogenannter Schlauchklimageräte. „Selbst bei großer Hitze muss die Sauerstoffzufuhr stets gesichert sein“, erklärte Breitschopf, „wenn das Klimagerät warme Luft aus der Wohnung bläst, kann es zum Unterdruck und in der Folge zu Abgasaustritt kommen. Dabei saugt das Klimagerät Abgase in die Wohnung und es kann zur Kohlenmonoxid-Bildung kommen. Das ist lebensgefährlich.“

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