Zusammenschluss Hafen und ÖBB geplatzt

Das Kartellgericht ist gegen den Plan von Wiener Hafen und ÖBB-Infrastruktur, ein gemeinsames Unternehmen zu gründen. Damit hätten Containerterminals im Hafen Freudenau und in Inzersdorf betrieben werden sollen.

Hauptgrund für die Ablehnung war die mögliche Entstehung einer marktbeherrschenden Situation des neuen Unternehmens. Die neue Firma hätte den bisher von der WienCont Containerterminal GmbH betriebenen Containerterminal im Hafen Wien Freudenau und das neu errichtete Containerterminal Wien Inzersdorf betreiben und damit verbundene Dienstleistungen erbringen sollen.

Antrag zurückgezogen

Das Unternehmen sollte von ÖBB-Infrastruktur und dem Wiener Hafen gemeinsam kontrolliert werden. Die Bundeswettbewerbsbehörde beantragte allerdings wegen umfassender Bedenken gegen die von Hafen und ÖBB gemachten Angaben die Prüfung des Zusammenschlusses in einem Verfahren vor dem Kartellgericht. Ein gerichtliches Gutachten eines Sachverständigen sowie ein Ergänzungs-Gutachten wurden eingeholt. Danach zogen ÖBB und Hafen den Antrag auf einen Zusammenschluss zurück.

Wiener Hafen auf Erfolgskurs

Der Wiener Hafen verzeichnete 2016 ein Rekordjahr. Der Umsatz und das Ergebnis vor Steuern (EGT) stiegen deutlich. Auch die Lager-Auslastung war höher - nicht zuletzt dank 85.000 Paletten Knabbergebäck. Der Umsatz der gesamten Gruppe - zu der neben weiteren Firmen auch der Container-Logistiker WienCont gehört - kletterte im Vergleich zu 2015 um rund acht Prozent auf 56,8 Millionen Euro - mehr dazu in Hafen Wien: Rekordergebnis mit Autos und Chips.

Hafen Wien

ORF

Containerbrücke im Wiener Hafen

Aber auch das Geschäft mit Passagieren von Kreuzfahrtschiffen wird für den Wiener Hafen immer bedeutender. Rund 2.400 Kreuzfahrtschiffe legen pro Jahr in Wien an, die Tendenz ist steigend. Nun wird darüber nachgedacht, zusätzliche Anlegeplätze zu schaffen. Drei neue Anlegeplätze sollen entstehen - mehr dazu in Hafen will Anlegeplätze in Brigittenau.

Güterbahnhof Wien-Süd

ÖBB

ÖBB-Güterzentrum

Güterzentrum Wien-Süd der ÖBB

Ende 2016 eröffneten die ÖBB nach dreieinhalb Jahren Bauzeit das Güterzentrum Wien-Süd in Inzersdorf. Strategisch liegt das neue Zentrum jedenfalls günstig - mit direkter Anbindung an die Wiener Außenring Schnellstraße S1. Dadurch sollen Container und Lkws rascher in das internationale Schienennetz eingebunden werden können und somit der Güterumschlag von der Schiene auf die Straße und umgekehrt erleichtert werden - mehr dazu in Güterzentrum Wien-Süd soll ÖBB stärken.

Links: