Pilz soll eingeschleppte Pflanzen bremsen

Revierkämpfe gibt es nicht nur bei Tieren, sondern auch unter Pflanzen. Eingeschleppte Arten können heimische verdrängen. In Wien gibt es u. a. Probleme mit Götterbäumen im Lainzer Tiergarten - die Stadt kontert nun mit einem Pilz.

Einer der unerwünschten Gäste im Lainzer Tiergarten ist der asiatische Götterbaum. Ursprünglich hat man ihn absichtlich nach Österreich gebracht, als Parkpflanze. Doch jetzt nimmt er heimischen Bäumen den Platz weg. Seit kurzem gibt es aber ein Gegenmittel: „In einem Projekt der Universität für Bodenkultur ist in Niederösterreich und der Steiermark ein Pilz gefunden worden, der den Götterbaum im Laufe einiger Jahre zum Absterben bringt“, schildert Alexander Mrkvicka vom Wiener Forstamt.

Götterbaum Knöterich

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Der asiatische Götterbaum verdrängt heimische Arten

Pilz zeigt in Versuchen Wirkung

Zunächst wurde getestet, ob der Pilz auch heimische Bäume schädigt. Nachdem das nicht der Fall gewesen ist, wurde er nachgezüchtet. Bei den Götterbäumen im Lainzer Tiergarten zeigt der Pilz in Versuchen bereits Wirkung. Weniger erfolgreich ist man bei einem anderen Eindringling: Der japanische Staudenknöterich wuchert meterhoch - und sorgt damit für Ratlosigkeit.

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„Wien heute“, 2. Juli,
19 Uhr, ORF2

„Es gibt Versuche, die aber alle nicht sehr erfolgreich waren. Man kann regelmäßig abmähen, also vier- bis fünfmal im Jahr, aber die Pflanze verschwindet dadurch nicht, sondern wird nur nicht mehr“, so Mrkvicka. Auch andere Maßnahmen hat die Stadt schon versucht: Es wurde ausgerissen, umgeackert oder Getreide angepflanzt. Im Lainzer Tiergarten investiert man derzeit über drei Jahre rund 60.000 Euro. Auch an anderer Stelle wurden Pflanzen gegen Pflanzen eingesetzt, beispielsweise in der Alten Donau - mehr dazu in Taucher gärtnern am Donaugrund.

Götterbaum Knöterich

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Dem japanischen Staudenknöterich fehlen natürliche Feinde

Natürliche Feinde fehlen

Probleme gibt es in Wien auch in der Lobau oder am Bisamberg. In ihren Ursprungsländern sind die Problempflanzen meistens ganz unauffällig - denn dort haben sie natürliche Feinde. Bei uns fallen diese weg, daher können sich die Arten ungebremst ausbreiten. Umgekehrt ist übrigens es genauso: „Es gibt bei uns relativ unauffällige Pflanzen wie den Blutweiderich, der in Nordamerika riesige Flächen überwuchert hat“, sagte Mrkvicka.

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