Registrierkassa: Wirte kritisieren Müll

Die Registrierkassenpflicht produziert laut Wirtschaftskammer vor allem bei Gastronomen eine „unendliche Schlange an Papier“. Denn die meisten Kunden würden bei kleinen Beträgen den Kassenzettel nicht mitnehmen.

Beim Würstelstand bei der Albertina würden nur die allerwenigsten Kunden einen Beleg verlangen, klagte Gastronom Josef Bitzinger. „Das, worum es geht, ist die Menge des Papiers. Auf der einen Seite ist es eine Papierverschwendung, auf der anderen Seite stellt es eine Verschmutzung dar. Denn wenn der Wind geht, fliegen die Zettel durch die Gegend.“

Ausgedruckte Bons aus der Registrierkassa

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Eissalonbesitzer Kurt Tichy: Viele Kunden nehmen Bon nicht mit

Im Eissalon Tichy in Favoriten sind mindestens sechs Kassen gleichzeitig in Betrieb. Auch hier haben an ausgedruckten Rechnungen nur die wenigsten Kunden Interesse, heißt es von Eissalonbesitzer Kurt Tichy. Ein ganzer Karton voller Bons würde sich an einem Tag ansammeln.

Kammer will Ende des Bonzwanges

In der Wirtschaftskammer ist man nicht gegen die Registrierkassenpflicht, fordert aber ein Ende des Bonzwanges bei Kleinstbeträgen. „Die Registrierkassenpflicht selbst steht außer Diskussion. Und die Gastronomen merken auch, dass es eine große Unterstützung ist, was die Kontrolle betrifft und auch die Kalkulation. Was uns Probleme bereitet, sind die unendlichen Schlangen an Papier, die aus der Kasse herauskommen müssen“, sagte Peter Dobcak, Fachgruppenleiter Gastronomie in der Kammer gegenüber „Wien heute“.

Ausgedruckte Bons aus der Registrierkassa

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Dobcak: „Es gibt heute technische andere Möglichkeiten“

„Es muss nicht zwangsläufig Papier sein“

Aus Sicht der Unternehmer gibt es Alternativen zu den ausgedruckten Kassazetteln. „Es ist weder nachhaltig noch umweltfreundlich. Das Thermopapier ist giftig und natürlich teuer. Es gibt heute technische andere Möglichkeiten, dass man eine Rechnung überträgt oder dem Gast präsentiert. Es muss nicht zwangsläufig Papier sein“, sagte Dobcak.

Zettelflut wegen Registrierkassenpflicht

Gastronomen wollen, dass bei kleineren Beträgen keine Kassenzettel mehr ausgegeben werden müssen.

Immer mehr Kunden würden lieber elektronisch über ihr Smartphone abrechnen, sind die Gastronomen überzeugt. Rechnungen auf Papier sollten bei Kleinstbeträgen nur auf Verlangen ausgefolgt werden, lautet die Forderung von Dobcak.

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