Millionenauftrag für Lkw-Werk in Wien

Die deutsche Bundeswehr hat die Montage von mehreren hundert Lkws im MAN-Werk in Liesing in Auftrag gegeben. Die Bestellung von insgesamt 2.300 Lkws läuft über den deutschen Konzern Rheinmetall und ist für sieben Jahre angelegt.

Zunächst soll rund ein Viertel der von der Bundeswehr bestellten Fahrzeuge im Zeitraum 2018 bis 2021 ausgeliefert werden. Das Auftragsvolumen beläuft sich hierbei zunächst auf knapp eine Viertelmilliarde Euro. Dabei werden die wesentlichen Fahrzeugteile wie Motoren, Achsen und Getriebe in Deutschland gefertigt. Die Montage soll in Wien erfolgen.

Ein Lkw kostet bis zu 800.000 Euro

Bei den von der Bundeswehr bestellten Fahrzeugen handelt es sich um fünf und 15 Tonnen schwere Laster aus der HX-Familie, von denen weltweit rund 10.000 Stück im Einsatz sind. Rheinmetall stellt diese in einem Gemeinschaftsunternehmen mit dem Münchner Nutzfahrzeughersteller MAN her. Zu den Abnehmerländern gehören unter anderem Großbritannien, Dänemark und Neuseeland. Schweden und Norwegen hätten ebenfalls bereits größere Aufträge für den Fahrzeugtyp erteilt, hieß es.

MAN fertigt in Wien hochgeländegängige Lkws. So konnten die Wiener vor einigen Jahren einen Großauftrag über 7.200 Lkws für die britische Armee an Land ziehen. Die Preisspanne reicht bei MAN-Militär-Lkws von gut 60.000 Euro für einen 4*4-„Standard“-TGM (den auch das heimische Heer einsetzt) bis hin zu einem 800.000 Euro teuren gepanzerten 8*8-Lkw der SX-Baureihe mit Sonderaufbauten.

Rheinmetall-Aktie im Auftrieb

Die Nachricht über den deutschen Deal verlieh der Rheinmetall-Aktie Auftrieb. Mit einem Plus von rund 0,29 Prozent rangierte sie am späten Vormittag in den vorderen Reihen des MDax. Einem Aktienhändler zufolge entspricht das Auftragsvolumen knapp zwei Dritteln des gesamten Umsatzes der Militärfahrzeugsparte von Rheinmetall im vergangenen Geschäftsjahr.

Rheinmetall hatte zuletzt kräftig vom weltweiten Rüstungsboom profitiert. Beim Umsatz erzielte der Konzern im Vorjahresvergleich ein Plus von 14 Prozent auf rund 1,4 Mrd. Euro. „Wir sind mit einer erfolgreichen Geschäftsentwicklung auf gutem Wege, unsere Ziele für 2017 zu erreichen“, hatte Konzernchef Armin Papperger Anfang Mai gesagt. Für das Geschäftsjahr 2017 plant der Konzern ein Umsatzplus von vier bis fünf Prozent bei gleichbleibender Profitabilität. Das Wachstum will das Unternehmen dabei vor allem über seine Rüstungssparte generieren.