Bimunfall: Fahrer mit Blackout

Überhöhte Geschwindigkeit ist laut Polizei die Ursache für den Straßenbahnunfall, bei dem eine Garnitur der Linie 62 in Wien-Meidlig entgleist ist. Der Fahrer hatte laut Wiener Linien ein Blackout, weitere Ermittlungen sind im Gang.

„Statt der erlaubten 15 km/h ist der Fahrer mit 45 km/h über eine Weiche gefahren“, sagte Thomas Keiblinger, Sprecher der Wiener Polizei, am Montag gegenüber Radio Wien. Die Garnitur der Linie 62 war auf der Eichenstraße Richtung Kärntner Ring unterwegs, die Weiche der Eichenstraße mit der Aßmayergasse passierte der Fahrer am Sonntag gegen 17.00 Uhr.

Der Fahrer hatte nach eigenen Angaben ein Blackout, hieß es am Montag von den Wiener Linien. Der 38-Jährige befindet sich noch in medizinischer Betreuung. Er soll von den Wiener Linien noch ein weiteres Mal befragt werden und darf bis zur Aufklärung des Unfalls keine Straßenbahn mehr fahren. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Schaden von mehreren hunderttausend Euro

Die Straßenbahn schrammte am Sonntag eine Hausmauer entlang und kam zwischen zwei Masten und einer Hauswand zu stehen. Die Oberleitung wurde dabei beschädigt. Der Straßenbahnfahrer musste von den Einsatzkräften aus der entgleisten Garnitur befreit werden, nachdem die Tür der Fahrerkabine bei dem Unfall blockiert wurde. Die Tür wurde von der Feuerwehr entfernt.

Bei den anderen Verletzten handelt es sich um Passagiere und ein oder zwei Passanten, sagte Dominik Gries, Sprecher der Wiener Linien. Die Räumung der Unfallstelle durch die Feuerwehr nahm mehrere Stunden in Anspruch und war erst am späten Abend abgeschlossen. Der Sachschaden liegt nach Angaben der Wiener Linien bei mehreren hunderttausend Euro.

Straßenbahn entgleist: Acht Verletzte

Überhöhte Geschwindigkeit war laut Polizei die Ursache für den Straßenbahnunfall, bei dem acht Personen verletzt worden sind.

Großeinsatz für Feuerwehr und Rettung

Für Berufsrettung und Feuerwehr bedeutete der Unfall Großeinsätze. Rund 20 Rettungskräfte waren mit zehn Fahrzeugen, darunter auch dem Katastrophenzug, im Einsatz. Die Wiener Berufsfeuerwehr war mit acht Wagen, darunter auch Spezialfahrzeugen, und rund 30 Mitarbeitern im Einsatz. Sie schnitten am Abend den Lichtmast um, damit die Straßenbahn weggebracht werden konnte, sagte Sprecher Christian Feiler. Im Anschluss wurde der Zug mit Seilwinden zurückgezogen und wieder eingegleist.