Hitze: Auch in der Nacht noch 26,9 Grad

Wien ist in der Nacht auf Mittwoch Hitzespitzenreiter gewesen: 26,9 Grad war die kühlste Temperatur in der Innenstadt. Trotzdem verzeichnen die Rettungsdienste kaum Anstiege bei den Einsätzen. Ein klares Plus gibt es bei den Bädern.

Wien hat in der Nacht auf Mittwoch wieder einmal eine Tropennacht überstanden. Als solches gilt, wenn an einem Ort die Mindesttemperatur nicht unter 20 Grad Celsius fällt. Das war laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik österreichweit an 79 Messstellen der Fall. Jene in Wien Innere Stadt (26,9 Grad), Wien Donaufeld (25,5 Grad) und Wien Hohe Warte (25,3 Grad) waren die Spitzenreiter.

Innenstadt Nacht

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Wien war in der Nacht auf Mittwoch Hitzespitzenreiter

Bei den Wetterstationen Innere Stadt und Hohe Warte wurden damit exakt die Werte des bestehenden Rekords erreicht. Am 23. Juli 2015 wurde in der Innenstadt der Rekord von 26,9 Grad Celsius aufgestellt, auf der Hohen Warte mit 25,3. Die Wetterstation Wien Unterlaa erreichte in der vergangenen Nacht mit 24,8 Grad einen für diesen Standort neuen Rekord (bisher 24,4 am 30. Juli 2005)

Kaum mehr Einsätze für Rettungskräfte

Bei einem Radio-Wien-Rundruf berichtete einzig der Arbeiter-Samariter-Bund von einem leichten Einsatzplus von etwa zehn Prozent. Dabei handelt es sich vor allem um ältere Menschen mit bei Hitze typischen Herz-Kreislauf-Beschwerden. Bei den anderen Wiener Rettungsdiensten konnte man von keinen Steigerungen der Einsatzzahl berichten - das führen sie einerseits darauf zurück, dass es sich nicht um die erste Hitzewelle des Jahres handle und die Menschen die hohen Temperaturen bereits gewohnt seien.

Andererseits hielten sich die Wienerinnen und Wiener vermehrt an Hitzeregeln wie ausreichend Wasser trinken, im Schatten aufhalten und die Wohnung rechtzeitig verdunkeln, so die Vermutung der Einsatzkräfte. Am Dienstag wurde in Wien ja bereits die 35-Grad-Marke überschritten, was unter anderem bedeutet, dass die Fiakerpferde hitzefrei bekommen - mehr dazu in Hitze: Erstmals Fahrverbot für Fiaker.

Hitzefrei für Fiaker problemlos durchgesetzt

Die erstmalige Einstellung des Fiakerbetriebs dürfte auch ohne Probleme funktioniert haben. Das sagte Leopold Bubak, Leiter der u. a. für Fiaker zuständigen Magistratsabteilung 65, am Mittwoch: „Die Fiakerfahrer waren sehr diszipliniert, sie sind ohne Beanstandung von selbst abgezogen“, zeigte er sich erfreut. Die Fiakerfahrer hätten sich wie erforderlich selbstständig informiert, bei den Kontrollgängen seien alle Standorte bereits verlassen gewesen, sagte Bubak. Zu Anzeigen kam es also nicht. „Ich war positiv überrascht und hoffe, das bleibt so.“

Der Strafrahmen bei Verstößen beträgt 140 Euro bis 3.500 Euro. „Wenn ein Betrieb wiederholt gegen das Fiakergesetz verstößt, dann schauen wir uns natürlich die Vertrauenswürdigkeit des Unternehmens an. Das kann dann bis zur Konzessionsentziehung gehen“, sagte Bubak.

Bäder mit deutlichem Gästeplus

Viele Wienerinnen und Wiener flüchten vor der Hitze in die Bäder: Nach zwei Dritteln der heurigen Badesaison und einem eher durchwachsenen Juli verzeichnen die Bäder im Vergleich zum Vorjahr ein deutliches Plus: Zwischen 2. Mai und 1. August haben 1.735.500 Badegäste die 17 Sommerbäder besucht. Das sind um 319.632 Gäste mehr als im Vorjahr bzw. ein Plus von 22,58 Prozent, gaben die Bäder heute bekannt. Ein Rekordsommer wird es wohl aber nicht: Im Allzeit-Ranking steht der Sommer 2015 auf Platz 1. Damals zählte man in den Wiener Freibädern mehr als 3,2 Millionen Gäste.

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APA/Sarah Kvech

Die Wiener Sommerbäder verzeichnen ein deutliches Plus

„Das kann sich heuer nicht mehr ausgehen, selbst wenn wir im August und September einen Monatsrekord schaffen“, sagte Martin Kotinsky, Sprecher der Wiener Bäder: „Uns fehlen noch eineinhalb Millionen Besucher.“ Er rechnet eher mit einer durchschnittlichen Gesamtbilanz 2017. Aber immerhin die Vorjahressaison sollte heuer übertroffen werden: „Das hoffen wir doch.“ Wobei 2016 mit 2,2 Millionen Schwimmern ein recht schlechtes Jahr gewesen sei.

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