ÖSV-Damen auf dem Wasser schnell

Bei einer „Wasserski-Challenge“ haben die Ski-Damen des Österreichischen Skiverbands (ÖSV), Nicole Schmidhofer, Stephanie Venier und Ramona Siebenhofer, in Wien auch auf dem Wasser gute Figur gemacht. In der Saisonvorbereitung gab es Veränderungen.

„Beim richtigen Skifahren ist es beim Liftfahren ein wenig gemütlicher, da brauche ich mich nicht so bemühen“, bilanzierte Super-G-Weltmeisterin Nicole Schmidhofer gegenüber Radio Wien ihre Versuche beim Wasserski. Auch beim Wasserski in Wien waren die ÖSV-Damen mit zwei Skiern unterwegs, das war für Schmidhofer aber schon die einzige Gemeinsamkeit: „Man braucht schon ein gutes Gleichgewicht und ein bisschen Gefühl. Auf der Geraden kann es schneller sein, und in der Kurve reicht mir das Tempo dann schon wieder.“

„Hinfallen auf der Skipisten ist schmerzhafter“

„Das Halten geht schon in die Unterarme, weil man das nicht so gewohnt ist. Wir haben Oberkörpertraining, aber die Skistecken sind ja nicht so schwer. Die Kurven sind eigentlich das Schwierige, weil wir beim Liftfahren ja keine Kurven haben“, sagte Ramona Siebenhofer, „es bringt sicher für die Ganzkörperstabilität etwas. Aber wenn man sich nur mit Wasserskifahren auf das Skifahren vorbereitet, dann wird man nicht auf dem Podest stehen - und das ist unser Ziel.“

„Mir taugt das Wasserskifahren, es ist total lustig, vielleicht habe ich jetzt ein wenig mehr Kraft in die Oberarme umgesetzt ins Wasserskifahren“, bilanzierte Stephanie Venier, „das Hinfallen ist auf der Skipiste eindeutig schmerzhafter.“

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Radio-Wien-Reporter Bernhard Weihsinger bei der „Wasserski-Challenge“ der Ski-Damen

Änderungen beim Material

Für die ÖSV-Damen gibt es einige Neuerungen. Über den Sommer habe sich fast das „ganze Trainerteam geändert“, verwies Siebenhofer auf die neuen Strukturen im ÖSV. Siebenhofer, Schmidhofer und Venier blieben von den Umstellungen noch relativ verschont, in der Speed-Gruppe trainieren die drei weiterhin unter Roland Assinger. Doch rundherum, in Sachen Konditionstraining und Material, tat sich viel.

Schmidhofer bekam von Fischer einen neuen Schuh, von dem sie sich einiges verspricht, „wenn das System funktioniert“. Siebenhofer schnallte nach der vergangenen Saison die Head-Ski ab und wechselte zu Fischer, ist fortan also Markenkollegin von Schmidhofer. „Das war echt Liebe auf den ersten Blick“, sagte die 26-Jährige. Der Schritt solle dabei helfen, endlich Konstanz in ihre Leistungen zu bringen. Beruflich kommt ab Anfang September eine markante Veränderung auf sie zu: Nach dem Ende ihrer Zeit als Heeressportlerin beginnt die Steirerin die Ausbildung zur Polizistin.

Am konstantesten blieb das Umfeld von Venier, die im Winter versuchen will, ihren Ruf als „schlampiges Genie“ abzulegen. „Im Rennen habe ich meine Siebensachen beieinander, da passt es dann einfach. Da weiß ich genau, was ich zu tun habe. Ich versuche schon immer, dass ich es im Training ein bisschen umsetze wie im Rennen, aber das hat noch nicht ganz so funktioniert“, erläuterte die Tiroler Abfahrts-Vizeweltmeisterin.

Trainingskurs in Chile

Zwecks Vorbereitung auf die Saison heben die ÖSV-Damen Ende der Woche zu einem Trainingskurs nach Chile ab. Die erste Weltcup-Abfahrt geht am 1. Dezember in Lake Louise über die Bühne, im Februar findet mit den Olympischen Spielen in Pyeongschang der Saisonhöhepunkt statt. „Ich möchte von Anfang an in Lake Louise schon Gas geben, dort vorne mit dabei und am Ende der Saison sagen können, es war eine sehr gute, konstante Performance von mir“, sagte Schmidhofer zu ihren Zielen.

„Für mich geht es darum, dass ich gut Ski fahre. Ich will mich aufs Skifahren konzentrieren und nicht platzierungsmäßig auf irgendwas versteifen“, betonte die Weltmeisterin, denn: „Wenn ich gut Ski fahre, bin ich schnell.“

Seit ihrem WM-Titel beim Super-G in St. Moritz habe sich „sehr, sehr viel" verändert. Sie sei selbst noch immer verwundert, wie viele Leute sie auch in Wien oder Graz auf der Straße angesprochen hätten. Und darüber, wie oft sie auf diversen Events zu sehr später Stunde um ein gemeinsames Foto gebeten worden sei, mitunter nicht unbedingt im freundlichsten Ton. ",Bitte‘ ist offenbar ein Wort, das nicht viele kennen“, sagte die Steirerin.

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