Aus für Burn-out-Klinik Hörndlwald

Seit Jahren gibt es Proteste gegen die geplante Rehaklinik im Hörndlwald in Wien-Hietzing. Jetzt sind die Pläne tatsächlich vom Tisch. Dem Betreiber pro mente dauern die Verfahren zu lang.

Die Rehaklinik soll nun in den Pavillon XIV des ehemaligen Geriatriezentrums Wienerwald in Hietzing ziehen. Das freut Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP): „Die Variante, die ich von der ersten Minute an gefordert hatte, soll nun Realität werden.“ Der seit November 2014 währende und intensive Kampf um den Erhalt des bedeutsamen Landschaftsschutzgebiets und für die Bevölkerung so wichtigen naturbelassenen Erholungsraums Hörndlwald habe sich gelohnt, so Kobald weiter. Sie sprach von einem Sieg der Vernunft.

Geplantes Reha-Zentrum in Hörndlwald

"Pro Mente Reha"

Geplantes Therapiezentrum kommt nicht

Kobald appellierte erneut an Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou von den Grünen und Stadtrat Michael Ludwig (SPÖ), endlich dafür zu sorgen, dass die Bauflächen im Hörndlwald unverzüglich zurückgewidmet und dem Schutzgebiet Wald- und Wiesengürtel hinzuzufügt werden. Die Flächen könnten so für alle Zeiten als Teil des Biosphärenparks Wienerwald unverbaut erhalten bleiben, so Kobald.

Jetzt einmal abgespeckte Übergangslösung

Laut pro mente handelt es sich um eine Übergangslösung. Für die Rehaklinik wird ein Pavillon beim Krankenhaus Hietzing angemietet. Ab Beginn des nächsten Jahres sollen dort 40 Patienten versorgt werden, sagte Christian Rachbauer vom Betreiber pro mente: „Weil es dringend erforderlich ist, dass Menschen, die medizinisch-psychiatrische Rehabilitation dringend brauchen, auch so rasch wie möglich versorgt werden können, auch in Wien, wo es ja derzeit noch nichts gibt.“

Der Standort Hörndlwald für die Rehaklinik sei komplett vom Tisch, weil die Bewilligungsverfahren noch Jahre dauern könnten. Langfristig könnte die Klinik nun auf den Rosenhügel kommen, man sei hier in „guten Gesprächen“ mit dem Eigentümer, der Rothschild-Stiftung, so Rachbauer.

Gebaut werden könnte im Landschaftsschutzgebiet Hörndlwald aber trotzdem. Die bau- und naturschutzrechtlichen Verfahren würden weiterlaufen, sagte Rachbauer: „Es wird im Unternehmen noch entschieden, ob, und wenn ja, was im Hörndlwald weiter passieren wird.“ Ein anderes Bauprojekt „ist nicht auszuschließen“.

Jahrelanger Widerstand vorerst erfolgreich

Schon im Jahr 2014 formierten sich die Anrainer gegen das geplante Rehazentrum. Pro mente hatte sich ganz bewusst für den Standort entschieden. Am Rande der Großstadt sollten Menschen mit Burn-out-Diagnose wieder zu innerer Ruhe finden. Geplant war, ein Therapiezentrum mit 80 Betten zu bauen. Doch Anrainer beklagten den drohenden Verlust eines schönen Naturgebiets, manche sprachen sogar von „absoluter Willkür“, um die Bevölkerung zu ärgern - mehr dazu in Anrainer gegen Burn-out-Zentrum.

Im vergangenen Mai waren Anzeichen dafür erkennbar, dass pro mente vielleicht doch einen anderen Standort ins Auge gefasst hat - mehr dazu in Rehaklinik vielleicht doch nicht im Hörndlwald.

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