Weltmuseum wird in einem Monat eröffnet

Am 25. Oktober sperrt das ehemalige Völkerkundemuseum im Corps de Logis der Neuen Hofburg nach drei Jahren Schließzeit wieder auf. Nach vielen Umplanungen und Umbauten sowie einer Umbenennung als „Weltmuseum Wien“.

Ein von André Heller kuratiertes Eröffnungsfest am Heldenplatz soll am 25. Oktober ab 19.00 Uhr „ein Zeichen für Toleranz, Respekt und Miteinander setzen“ und mit Künstlern aus dem Iran, Bosnien und Herzegowina, der Mongolei, Australien, Indien, Südafrika, Simbabwe, Mexiko, Österreich und der Schweiz „ein sinnliches Kaleidoskop aus theatralischen und musikalischen Splittern unterschiedlicher Kulturen“ bieten. Danach wird das Haus bis ein Uhr früh bei freiem Eintritt geöffnet sein, seitens der Behörden sind 1.000 gleichzeitige Besucher zugelassen.

Am 26. Oktober, dem Nationalfeiertag, ist das Weltmuseum Wien von 13.00 bis 21.00 Uhr gratis zugänglich, ehe am 27. Oktober der Regulärbetrieb beginnt. Das Haus wird täglich außer Mittwoch 10-18 Uhr und freitags bis 21 Uhr geöffnet sein. Mit dem Ticket hat man auch Eintritt in die Hofjagd- und Rüstkammer im 1. Obergeschoß des Hauses, die KHM-Jahreskarte gilt auch im Weltmuseum.

3.127 Exponate und fünf Sonderausstellungen

Auf die Besucher warten in 14 von Ralph Appelbaum Associates gestalteten und 2.500 Quadratmeter umfassenden Schausälen genau 3.127 Exponate - nicht mehr als 1,5 Prozent der gesamten Sammlung. Dazu kommen fünf Sonderausstellungen auf 1.400 Quadratmetern. Diese sollen das erste Jahr unverändert bleiben.

Ob die weitere Bespielung der Sonderausstellungsflächen im Erdgeschoß durch das Weltmuseum Wien oder etwa durch das KHM erfolgen wird, dürfte nicht zuletzt vom wirtschaftlichen Erfolg des Weltmuseums abhängen. Laut Businessplan erhält das Weltmuseum jährlich 4,2 Mio. Euro an Basisabgeltung, liefert davon aber 600.000 Euro als Servicepauschale wieder an den KHM-Museumsverband ab. Dafür darf das Weltmuseum die von ihm lukrierten Einnahmen selbst verwenden.

Haus der Geschichte soll 2018 öffnen

In den zahllosen Räumen der Neuen Hofburg in unmittelbarer Nachbarschaft zum Weltmuseum herrscht übrigens reges Treiben. Im großen Redoutensaal hat das Parlament für die Zeit seines Umbaus seinen interimistischen Sitzungssaal bezogen, das „Haus der Geschichte Österreich“ (HGÖ), dessen Etablierung für eine herbe „Redimensionierung“ der ursprünglichen Weltmuseum-Pläne gesorgt hatte, soll nun seinerseits verkleinert im November 2018 aufsperren.

Durch Umplanungen konnte übrigens der an das HGÖ im Mezzanin verlorene „Korridor des Staunens“ nun etwas verkleinert im Hochparterre untergebracht werden. Er soll im Februar 2018 das Weltmuseum mit einem Schaudepot ergänzen. Und wenn eines Tages das HGÖ wieder auszieht, könnte dem KHM-Museumsverband die lange geplante Erweiterung des Ephesos-Museums endlich gelingen.

Umbau um rund 22 Millionen Euro

Über diese Pläne wird dann wohl nicht mehr KHM-Generaldirektorin Sabine Haag, sondern ihr Nachfolger Eike Schmidt entscheiden. Und auch Weltmuseums-Chef Steven Engelsman wird es nicht mehr betreffen. Er scheidet nämlich bereits mit Ende dieses Jahres aus. Von einer Neuausschreibung seines Postens wurde bisher noch nichts bekannt.

Das Weltmuseum wurde die vergangenen drei Jahre umgebaut. 21,8 Mio. Euro beträgt das Projektbudget, zu dem das Wirtschaftsministerium etwas mehr als fünf Millionen, das Bundeskanzleramt rund 14 Millionen Euro beitragt. Von den zugesicherten zwei Millionen KHM-Eigenmitteln habe man bereits 80 Prozent aufgetrieben, sagte der kaufmännische Chef Paul Frey - mehr dazu in Weltmuseum: Umbau im Zeitplan.

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