Kraftwerksreinigung in 30 Meter Tiefe

Es ist eine Art Frühjahrsputz mitten im Herbst: Am Kraftwerk Freudenau werden seit Montag die riesigen Turbinen gewartet und gereinigt. Dafür müssen Spezialisten knapp 30 Meter in die Tiefe tauchen, jeder Handgriff muss dabei sitzen.

Beinahe blind manövriert sich der Industrietaucher durch das Wasser. Dammbalken werden ins Wasser gelassen, um den Einlauf zur Turbine des Donaukraftwerks einzudämmen, die nächste Woche überprüft wird. Der Taucher soll dafür sorgen, dass der 40 Tonnen schwere Balken dicht aufsitzt. Dazu muss er die Ablage kontrollieren und diese auch reinigen - und das bei einer begrenzten Sichtweite.

„Sichtmäßig waren es zehn bis 15 Zentimeter, eh gut für unsere Verhältnisse, ich habe die Schiene auch erkennen können“, so der Taucher Thomas Vondal gegenüber „Wien heute“. Die Donau bringe „eine ganze Menge unerwünschtes Zeug, zum Beispiel Sand oder große Bäume und Steine“, sagte Florian Seidl, Pressesprecher beim Kraftwerksbetreiber Verbund.

Frühjahrsputz im Kraftwerk Freudenau

Beim Kraftwerk Freudenau werden die riesigen Turbinen gewartet und gereinigt. Dafür müssen Spezialisten knapp 30 Meter in die Tiefe tauchen.

Alle neun Jahre werden Turbinen inspiziert

Nach dem ersten Einsatz muss der Taucher noch ein zweites Mal in die Tiefe. „Ich kontrolliere, dass nichts undicht ist“, erklärte der Taucher. Danach werden mit einem Kran insgesamt neun Dammbalken aufeinander gestapelt, um so den Turbineneinlauf einzudämmen.

Querschnitt Kraftwerk Freudenau

Verbund

Das Kraftwerk im Querschnitt

„Wir müssen hier alle neun Jahre inspizieren, insgesamt sind es sechs Turbinen. Es gibt einen Wartungsplan, so arbeiten wir uns Jahr für Jahr, Turbine für Turbine durch“, sagte Seidl. Mit einem Durchmesser von 7,5 Metern zählen die Turbinen zu den größten in Europa. Seit 2011 steuert die Zentralwarte Wien-Freudenau - bis auf das Kraftwerk Jochenstein - alle neun Donaukraftwerke.

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