Entschuldigung für Krebs-Plakat
„Du kämpfst mit Krebs. Dein Arzt kämpft mit bürokratischen Hürden der Krankenkasse“ - dieser Plakattext sorgte für große Aufregung. Die nunmehrige Entschuldigung beziehe sich aber nicht auf die Sozialversicherung, betont der Chef der Wiener und österreichischen Ärztekammer. Er attestierte dieser eine künstliche Aufregung. Zur Kritik der Krebshilfe und der Patientenanwaltschaft in Wien meinte Szekeres, er nehme diese zur Kenntnis.
APA/Roland Schlager
„Würde es wahrscheinlich so nicht mehr machen“
Tatsächlich könne der Text des Plakats missverstanden werden, nämlich in der Hinsicht, dass die Kammer die Krankheit per se mit den administrativen Aufgaben der Ärzte vergleiche. „Das kann man so lesen, es war nicht so gemeint.“ Tatsächlich sei es darum gegangen, dass todkranke Patienten Spezialnahrung oder Schmerzmedikamente nicht genehmigt bekämen - mehr dazu in Entsetzen über Ärztekammer-Plakat.
Plakate bleiben noch zwei Tage affichiert
Sich selbst nahm er nicht aus der Verantwortung. Er habe die Sujets vor dem Start der Kampagne gekannt. „Ja, wenn Sie so wollen, habe ich Mitschuld, dass diese Plakate hängen“, sagte Szekeres: „Ich würde es wahrscheinlich so nicht mehr machen.“ Abnehmen oder überkleben könne man die Plakate nicht mehr. Sie blieben aber ohnehin nur noch zwei Tage lang affichiert - mehr dazu in Ärztekammer: Krebskampagne ist „Provokation“.
Eigentlicher Anlass für die Pressekonferenz war die Präsentation von Ärzten auf den Listen der Parteien für die Nationalratswahl. Man wolle möglichst viele Ärzte ins Parlament bekommen, weil es Fachleute brauche, die aufgrund ihrer Systemkenntnis das Gesundheitssystem weiterentwickeln können, so Szekeres. Für das Einbringen ihrer Expertise plädierten dann - stellvertretend für die 40 antretenden Mediziner - Brigitte Povysil (FPÖ), Miriam Leitner (SPÖ), Karlheinz Kornhäusl (ÖVP), Anton Pruntsch (NEOS) und Günter Ranftl (Grüne).