Österreichs erster Flatrate-Supermarkt

Der erste Flatrate-Supermarkt Österreichs hat vor Kurzem in Wien-Mariahilf eröffnet. Man zahlt 9,90 pro Monat, kann Waren im Wert von bis zu 300 Euro mitnehmen - und muss dafür bereit sein, persönliche Daten preiszugeben.

Keine Preisschilder und kein Bargeld: So sieht vielleicht die Zukunft beim Einkaufen aus. Jetzt schon zu sehen ist sie im „"weekend Supermarkt“, dem erstem Flatrate-Supermarkt Österreichs. Hinter dem Markt stehen ein Verlagshaus und Initiator Thomas Perdolt: „Wir sind die Brücke zwischen Konsumenten und der Lebensmittelindustrie. Wir bringen Menschen ohne Risiko in Verbindung mit Produkten, mit denen sie sonst nicht in Berührung kommen würden.“

Nur für Mitglieder

Um im Markt einkaufen zu können, muss man Mitglied sein. 1.000 Mitglieder hat der Markt schon, 1.000 weitere stehen auf der Warteliste. Im Regal stehen zur Zeit 360 Produkte, die es im Handel meist noch nicht gibt. Die Kunden können sich davon monatlich 20 aussuchen. Das Geschäft ist ein Marketing-Tool und soll Marktforschung betreiben. Die Industrie will herausfinden, wie ihre Produkte bei den Kunden ankommen, bevor sie sie an herkömmliche Supermärkte verkauft.

Flatrate Supermarkt

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Die Konsumenten zahlen mit ihren Daten, wie Alter, Geschlecht, Einkommen und Beruf. Perdolt: „Also im Grunde geben unsere Konsumenten alles preis, was Relevanz für die Industrie in weiterer Folge hat. Es gibt eine Datenschutzverordnung die im Mai 2018 in Kraft tritt. Der entsprechen wir heute schon. Bei uns passiert alles nur anonymisiert.“

Flatrate Supermarkt

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Konsumenten zahlen auch mit Daten

Dass der Markt diese Informationen an die etwa 100 Hersteller der Produkte weitergibt, scheint den Konsumenten klar zu sein. Einer meint, es sei auf der Homepage des Supermarkts angegeben worden, dass die Daten anonymisiert werden. Er sei ohne Sorge. Zudem sei vieles, was angegeben wird, ohnehin schon bekannt.

Der Flatrate-Supermarkt

Für 9,90 Euro im Monat können sich Mitglieder 20 Artikel aus dem Markt aussuchen.

Es sei lustig, so Perdolt, „wenn man die Menschen ansieht, wenn sie hereinkommen, mit ihrem Code, durchstöbern und sich mit den Produkten auseinandersetzen. Das kennt man so vom typischen handel nicht.“ Der Anstrum sei gewaltig, man komme mit dem Nachschlichten gar nicht nach.

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