Radwege auf Praterstraße: Grüne rudern zurück

Ursprünglich wollten die Leopoldstädter Grünen auf der Praterstraße die Zahl der auf Autospuren deutlich reduzieren, um die Radwege zu verbreitern. Nun rudert die Grüne Bezirksvorsteherin jedoch zurück.

Mehr Platz für Radfahrer auf der Praterstraße sei unumgänglich, erklärte Bezirksvorsteherin Ulrike Lichtenegger gegenüber „Wien heute“: „Der Fahrradstreifen entspricht nicht mehr der Straßenverkehrsordnung, er ist zu schmal.“

Ulrike Lichtenegger

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Derzeit seien die Radfahrer auf der Praterstraße durch Autotüren gefährdet, so die Bezirksvorsteherin bei einer Informationsveranstaltung im Zuge des Bürgerbeteiligungsverfahrens zur Umgestaltung des Nestroyplatzes und der Praterstraße am Mittwoch. Gleichzeitig sei das Verkehrsaufkommen sehr hoch, von Lieferdiensten mit Lastenrädern bis hin zu Familien.

Studie: Insgesamt zwei Fahrspuren ausreichend

2015 gaben die Leopoldstädter Grünen daher eine Studie zur Verkehrsberuhigung in Auftrag. „Die Ergebnisse der Studie von DI Ulrich Leth zeigen ganz klar: Ein Fahrstreifen pro Richtung für den Autoverkehr reicht aus. Der freigewordene Raum kann für breitere Gehsteige und breitere Radwege verwendet werden“, zitieren die Grünen daraus auf ihrer Website. Derzeit gibt es in der Praterstraße vier Fahrspuren, zum Teil auch mehr.

Ulrike Lichtenegger

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500 Ideen wurden am Mittwoch präsentiert

Eine derart deutliche Reduzierung ist nun aber offenbar kein Thema mehr: „Wenn es sich nicht anders ausgeht, müssen wir schauen, ob wir vielleicht stadtauswärts eine Lösung finden, dass - nicht in allen Bereichen, aber doch in Teilbereichen - eine Autospur wegkommt“, sagte Lichtenegger an Mittwoch.

Neue Verkehrslösung erst ab 2019

Bei den Leopoldstädtern gibt es zum Teil großen Widerstand gegen eine Reduzierung des Platzes für Autos. Der Autoverkehr suche sich dann eben Nebenstraßen, meinte etwa Anrainer Raoul Brunner: „Wohin mit den Autos? Stau, Stau, Stau - und die Leute, die dort wohnen, ersticken.“ Schlagend werden soll eine neue Verkehrslösung jedenfalls erst 2019, wenn die Fahrbahn wie geplant saniert wird.

Nestroyplatz

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Die Radstreifen sind laut Lichtenegger zu schmal

Bei der Veranstaltung am Mittwoch wurden insgesamt 500 Ideen der Bürger für die Nestroyplatzes und der Praterstraße präsentiert. Vorgeschlagen werden etwa Beschattung durch mehr Bäume, mehr Sitzmöglichkeiten auf der Praterstraße und auf dem Nestroyplatz und eine Begrünung des Platzes. Seit Mai können die Leopoldstädter Vorschläge machen - mehr dazu in Start für neuen Nestroyplatz.

Gebietsbetreuung als Drehscheibe

Als eine Art Drehscheibe fungiert die Gebietsbetreuung, die zum Ressort von Wohnbaustradtrat Michael Ludwig (SPÖ) gehört. Es gehe zunächst darum herauszufinden, welche Ideen eine breite Akzeptanz hätten, erklärt Ludwig das Prozedere: „Und natürlich werden dann auch die Verantwortlichen in der Bezirksvertretung dazu Stellung nehmen, auch die Expertinnen und Experten der Magistratsabteilungen, und dann wird herausgefiltert, was konkret auch umgesetzt werden kann.“

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