Niki Lauda kauft „NSA-Villa“

Im Herbst 2013 hat eine Villa in Währing für Aufsehen gesorgt: Der US-Geheimdienst NSA habe dort einen Horchposten eingerichtet, so die Vermutung. Inzwischen hat die Villa laut „Presse“ einen neuen Besitzer gefunden: Niki Lauda.

Schon im Februar gab die US-Botschaft bekannt, die sagenumwobene „NSA-Villa“ in Pötzleinsdorf, von der aus angeblich der Telekommunikationsverkehr in Wien überwacht wurde, zu schließen. Das in der Villa untergebrachte „Open Source Center“ übersiedle nach London. In dem Gebäude seien öffentlich zugängliche Informationen aus aller Welt gesammelt, übersetzt und ausgewertet worden, versicherte die US-Botschaft immer wieder.

6,9 Millionen Euro für Villa

Vorwürfe, wonach der US-Geheimdienst NSA einen großflächigen Lauschangriff in Wien durchführte, wurden stets zurückgewiesen. Unklar war zunächst noch, ob die US-Vertretung das 4.782 Quadratmeter große Areal verkaufen will. Jetzt dürfte es laut einem Artikel der Tageszeitung „Die Presse“ so weit sein: Der Kaufvertrag sei am 3. Oktober unterzeichnet worden - als Käufer scheint Ex-Rennfahrer Niki Lauda auf. Für das Grundstück mit Villa sowie ein Nebengebäude und kleinere Hütten flossen netto 6,9 Millionen Euro.

Villa mit Turm

APA/Oczeret

6,9 Millionen Euro soll Lauda für die Villa bezahlt haben

Konkret wird laut dem Zeitungsbericht die PSL 126 Immobilien GmbH als Käuferin des Areals in der Pötzleinsdorfer Straße angegeben. Die Firma gehört zu 100 Prozent der Privatstiftung Lauda. Stifter: Lauda Andreas Nikolaus, also Niki Lauda. Verkäuferin: „Vereinigte Staaten von Amerika mit der Geschäftsanschrift Botschaft der USA, Boltzmanngasse 15, 1090 Wien“. Die Botschaft besaß das Gebäude seit Anfang der 1970er Jahre.

Die Privatstiftung Lauda ist im Immobilienbereich übrigens unter anderem auch an zwei Unternehmungen der Signa-Gruppe des Tiroler Immobilieninvestors Rene Benko beteiligt.

„Spaziergänge“ machten Villa berühmt

In Wien bzw. Österreich wurde die Villa 2013 berühmt - weil dort eben angeblich NSA-Überwachung stattgefunden hätte. Es kam zu zivilgesellschaftlichen „Spaziergängen“ zur Villa. Laut Einträgen in diversen Sozialen Netzwerken und Blogs war die Villa in Währing bereits das Ziel vieler „Spaziergänger“, die ihre Erlebnisse mit Polizisten und Sicherheitsleuten der US-Botschaft beschreiben, von denen sie angehalten und zur Ausweisleistung aufgefordert worden seien - mehr dazu in „Spaziergang“ zu möglichem NSA-Horchposten.

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