Riesige ÖBB-Uhr seit Jahren „versteckt“

Eine drei Meter große Uhr ist am Wiener Bahnhof Praterstern aufgehängt worden, um weithin sichtbar die Zeit anzuzeigen. Doch nach einem Jahr wurde sie dermaßen verbaut, dass sie niemand mehr sehen kann. Das soll sich nun ändern.

Die Zeit zurückgedreht ins Jahr 2008: Rechtzeitig vor Beginn der Fußball-EM wurde der modernisierte Bahnhof Praterstern eröffnet. Damals war die riesige Bahnhofsuhr über dem Haupteingang selbst von weitem gut zu sehen. Doch ein Jahr später ließ die Stadt Wien am Vorplatz ein Glasdach über die Bus- und Straßenbahn-Stationen errichten. Seither ist die Bahnhofsuhr hinter dem Dach mehr oder weniger verschwunden.

„Durch diese Höhe des Flugdaches oder durch diese Form ist diese Uhr jetzt leider nicht mehr so gut sichtbar wie vorher“, so ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger. „Offenbar hat man bei den Planungen diese Uhr nicht ganz so miteinbezogen, sondern hat den Fokus auf andere architektonische Bereiche gelegt - und deshalb ist das dann auch so gestaltet worden.“

Die unsichtbare Bahnhofsuhr

Am Praterstern gibt es, wie an vielen anderen Bahnhöfen auch, eine überdimensionale Uhr. Leider ist sie nicht zu sehen.

Kleine Uhren als Ersatz

Die Uhr ist seither nur noch von wenigen Blickwinkeln und von weiter Entfernung aus sichtbar. Doch meistens ist nur ein kleiner Teil der Uhr zu sehen. Mit der Zeit reagierte die Stadt Wien auf diese Auswirkung und sorgte für leuchtenden Ersatz: Mehrere kleine digitale Uhren mit leuchtenden Zahlen wurden am Vorplatz des Bahnhofes angebracht.

Uhr Praterstern

ORF

Ganz zu sehen ist die Uhr am Bahnsteig - doch leider spiegelverkehrt

Uhr als Symbol für „pünktliche ÖBB“

Dennoch sei es schade um die versteckte Bahnhofsuhr, sagen selbst die ÖBB, für die Uhren ein wichtiges Symbol für Pünktlichkeit sind. Hahslinger: „Es ist vielleicht auch ein bisschen was Nostalgisches. Und Nostalgiker würden sich sicher wünschen, dass diese Uhr besser sichtbar wäre.“

Bisherige Ideen für einen neuen Standort scheiterten laut ÖBB vor allem an den Kosten. Aufgegeben hat man die Uhr-Übersiedlung aber noch nicht, sagt Hahslinger: „In diversen Arbeitsgruppen-Sitzungen wurde das auch schon thematisiert. Vielleicht findet sich noch eine bessere Lösung, damit diese wunderschöne Bahnhofsuhr wieder besser sichtbar wird.“

Florian Kobler, wien.ORF.at