8,7 Millionen Euro Verlust für Westbahn-Mutter

Die Westbahn-Muttergesellschaft, die Rail Holding AG, hat im Vorjahr ihren Bilanzverlust auf 8,7 Millionen Euro vergrößert. Die Westbahn und die Schienen-Control-Wettbewerbshüter lieferten sich unterdessen einen Schlagabtausch.

Wie aus dem aktuellen Firmenbucheintrag hervorgeht, stieg der Bilanzverlust der Westbahn-Mutter im Jahr 2016 auf 8,71 Millionen Euro, inklusive Verlustvortrag aus dem Vorjahr. Im Jahr davor hatte der Bilanzverlust der Rail Holding AG noch 8,31 Mio. Euro betragen.

Die Rail Holding ist 100-Prozent-Eigentümerin der Westbahn Management GmbH und der Westteam Personalmangement GmbH, die die Bahn auf der Weststrecke betreiben. Eigentümer der Rail Holding sind die Haselsteiner Familien-Privatstiftung (49,90 Prozent), die Schweizer Augusta Holding AG (32,70 Prozent) und die staatliche französische Bahngesellschaft SNCF (17,40 Prozent).

Schienen-Control-Kommission

Die Westbahn beklagte in einer Aussendung am Dienstag unterdessen, dass Österreich Schlusslicht bei der Arbeitsgeschwindigkeit der europäischen Bahn-Regulatoren sei. Beim österreichischen Regulator, der Schienen-Control-Kommission, gebe es dringend Veränderungsbedarf. Dies ergebe sich aus einer „gerade in Ausarbeitung befindlichen Studie von ALLRAIL, der Alliance of Rail New Entrants“. Erich Forster, CEO der Westbahn und Präsident von ALLRAIL, ortet Verbesserungsbedarf.

Die Schienen-Control-Kommission wies die Vorwürfe zurück. Die Westbahn „versucht hier sichtlich auf den Ausgang von Verfahren bei der unabhängigen Regulierungsbehörde durch Litigation-PR Einfluss zu nehmen“, hieß es in einer Stellungnahme.

Man habe seit 2012 mehr als 120 Verfahren geführt, so die Kommission. 45 Prozent davon seien innerhalb von sechs Monaten abgeschlossen worden, rund 60 Prozent in weniger als neun Monaten. Jedenfalls habe in Österreich noch nie ein Eisenbahnverkehrsunternehmen die rechtliche Möglichkeit einer Säumnisbeschwerde in Anspruch genommen.

Fahrplanwechsel: Sechs neue Stationen in Wien

Die mehrheitlich private Westbahn ist seit sechs Jahren in Österreich unterwegs. Ab dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember fährt sie mit zwei Linien von Wien über St. Pölten nach Salzburg. Die Verbindungen werden aufgestockt, künftig fahren die Züge im Halbstundentakt. In Wien selbst gibt es ab dann sechs neue Stationen - mehr dazu in Westbahn künftig mit zwei Linien nach Salzburg.

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