Schüler bauen Roboter aus Legosteinen

Bei dem „First Lego League“-Wettbewerb bauen Schüler funktionsfähige Roboter aus Lego. So sollen vor allem Jugendliche aus „Brennpunktschulen“ für technische Berufe begeistert werden, sagt der Veranstalter.

„Viele Schüler glauben, sie sind Schüler zweiter Klasse wenn sie nicht auf ein Gymnasium gehen“, sagt Bernhard Hofer, Gründer der Lernplattform „Talentify.me“. Gemeinsam mit dem Softwareanbieter SAP veranstaltet er deshalb bereits zum zweiten Mal den „First Lego League"–Wettbewerb in Wien.

Dieser soll laut Hofer auch Mittelschüler für die MINT-Berufe, also jene in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, begeistern. Berufe, mit denen sie ansonsten seltener in Berührung kämen. "Wir versuchen, auch jene Mittelschulen, die man als Brennpunktschulen bezeichnen könnte, langfristig zu motivieren. Wenn sie Erfolgserlebnisse sammeln, bewirkt das vielleicht, dass sie auf eine höher bildende Schule wechseln oder eine Lehre in dem Bereich beginnen“, so Hofer.

Roboterwettbewerb

FLL/talentify.me

Der Wettbewerb ist für Schüler zwischen neun und 16 Jahren

Roboter darf nur aus Legosteinen bestehen

Doch auch Gymnasien und Volksschulen können an dem Wettbewerb teilnehmen. Schüler zwischen neun und 16 Jahren können sich in Gruppen von bis zu zehn Personen bewerben. Die Aufgabe des Wettbewerbs ist, einen funktionstüchtigen Roboter zu bauen. Dieser darf ausschließlich aus Legosteinen und den elektronischen Bauteilen und Motoren einer speziellen Lego-Serie, dem Lego Mindstorm-System, gebaut werden.

Acht bis zwölf Wochen lang haben die Schüler dafür Zeit. Bei dem Wettbewerb, der heuer am 16. Dezember stattfindet, muss der Roboter schließlich einen Parcours mit Aufgaben bewältigen. Diese Aufgabenstellungen befassen sich in diesem Jahr mit dem Thema Wasser.

Für den Wettbewerb erhalten die Teams außerdem eine Forschungsfrage, die sie ausarbeiten und präsentieren sollen. Diese beschäftigt sich ebenfalls mit dem Thema Hydro Dynamics, also mit Vorkommen, Nutzung, Lagerung und Bewegung von Wasser sowie verschiedenen Wasserkreisläufen.

Semifinale im Februar

Gegründet wurde die First Lego League 1998 in Amerika und findet mittlerweile in mehr als 80 Ländern statt. In Wien wurde der erste Wettbewerb 2008 veranstaltet. Heuer haben sich insgesamt 14 Teams für den Regionalwettbewerb qualifiziert. Die drei besten dürfen bei dem Semifinale im Februar gegen Teams aus den anderen Bundesländern antreten.

Für Hofer ist der Wettbewerb jedoch nur eine Art Abschlussfeier. Die eigentliche Arbeit finde bereits Wochen zuvor in den Klassenzimmern statt. Denn der Erfolg eines Teams hänge oft mit den Lehrern der Jugendlichen zusammen, die bei dem Wettbewerb als Teamcoaches fungieren. „Viele bauen den Wettbewerb in den Unterricht ein und greifen die Themen in Biologie oder Informatik auf. Für viele Schulen ist das ein spielerischer Zugang, der die Jugendlichen motiviert“, so Hofer.

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