Belvedere-Stöckl: Betreiber beharren auf Plänen

Die Anrainerproteste gegen das geplante Lokal im Belvedere-Stöckl lassen nicht nach. Die Betreiber beharren jedoch auf ihren Plänen für das „Stöckl im Park“. Am Donnerstag präsentierten sie diese und wehrten sich gegen Kritik.

In dem neubarocken Gebäude bei der Prinz-Eugen-Straße in Wien-Wieden soll ein Lokal mit Brauerei entstehen. Die Anrainer befürchten jedoch „Ballermann“-Verhältnisse und fordern eine Verkleinerung des Lokals. Laut den aktuellen Plänen sollen insgesamt über 800 Personen Platz haben.

Dabei seien jedoch die Sitzplätze im Innen- und Außenbereich zusammengezählt, entgegnete der Betreiber, Walter Welledits: „Man vergisst dabei ganz, dass im Winter niemand im Garten sitzt und im Sommer wird sich niemand ins Lokal setzen“, sagte er im Interview mit „Wien heute“. Getrennt gezählt hätten nur etwa 400 Menschen Platz.

Betreiber ortet Falschinformationen

Die Anrainer würden sich aus seiner Sicht aufregen, weil sie falsch informiert worden seien, sagte Welledits: „Man hat ihnen gesagt, wir machen hier Oktoberfest 365 Tage im Jahr, dann war es der Ballermann, dann war es vielleicht etwas anderes. Jetzt wird vielleicht das Liebesleben der Kröten gestört.“

Die von den Anrainern befürchtete Lärmbelästigung werde sich in Grenzen halten, argumentieren die Betreiber weiter. Die Prinz-Eugen-Straße sei bereits eine der lärmintensivsten Straßen Wiens, heißt es, Musik, Clubbings und Public Viewings seien laut dem Pachtvertrag außerdem verboten. Zudem werde es laut einem Gutachten keine signifikante Steigerung des Verkehrsaufkommens geben. Den Lärmpegel auf dem Lokalgelände wolle man außerdem durch ein Lärmmesssystem überwachen.

Architekt räumt Fehler bei Kommunikation ein

Eine Baugenehmigung hat Welledits bereits, derzeit wird noch über eine Betriebsgenehmigung verhandelt. Die Anrainer seien zu Beginn kaum eingebunden gewesen, räumt auch der verantwortliche Architekt Thomas Hoppe ein - ein Fehler aus heutiger Sicht: „Wir glauben, dass man hier bei der Kommunikation stärker auftreten hätte können und sollen.“

„Die betroffenen Anrainer wurden geladen, allerdings muss man tatsächlich sagen, dass es für die Anrainer wahrscheinlich damals nicht erkennbar war, worum es hier tatsächlich geht“, sagte Hoppe. Das betroffene Grundstück liegt zudem an der Grenze von zwei Bezirken. Die betroffenen Anrainerinnen und Anrainer wohnen im vierten Bezirk, das Objekt selbst befindet sich aber im dritten Bezirk.

Dringlicher Antrag im Gemeinderat

Sechs Millionen Euro sollen in den Umbau investiert werden, 70 Arbeitsplätze sollen entstehen. Am 18. Dezember findet wieder eine Verhandlung über die Betriebsgenehmigung statt - möglicherweise fällt auch eine Entscheidung. Davor will die FPÖ am Donnerstag im Gemeinderat einen dringlichen Antrag zu dem Thema einbringen.

Links: