150 Jahre Angewandte: Zurück in die Zukunft

Zum 150-jährigen Bestehen der Universität für Angewandte Kunst zeigt das MAK neben den Highlights der Vergangenheit auch einen Ausblick auf die Zukunft. Zahlreiche Installationen thematisieren dabei den Einfluss neuer Technologien.

„Wir brauchen die lebhafte Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, um Zukunft zu gestalten“, sagt Christoph Thun-Hohenstein, Generaldirektor des Museum für angewandte Kunst (MAK). Die Ausstellung „Ästhetik und Veränderung. 150 Jahre Universität für angewandte Kunst Wien“ setzt sich deshalb sowohl mit der Vergangenheit der Universität als auch deren Zukunft auseinander.

Rund 400 Exponate wurden von Elisabeth Schmuttermeier und Patrick Werkner für den unteren Stock der Ausstellung kuratiert. Dieser steht ganz im Zeichen der Erinnerungen: So sehen Besucher etwa das von Kaiser Franz Joseph I. unterzeichnete Gründungsdekret der Universität.

Kokoschka Plakatentwurf

MAK/Georg Mayer

Kokoschka zählt zu den bekanntesten Absolventen der Angewandten

Werke von Klimt, Kokoschka und Lassnig

Die so entstandene „k.k. Kunstgewerbeschule“ entwickelt sich in den folgenden Jahrzehnten zur Ausbildungsstätte der größten heimischen Künstler. Zu den Absolventen zählen etwa Gustav Klimt, Oskar Kokoschka und Maria Lassnig. Lassnigs „Selbstportrait als Blondine“ sowie Kokoschkas Plakatentwurf für das Stück „Mörder, Hoffnung der Frauen“, sind deshalb in der Ausstellung zu sehen.

Neben den großen Namen zeigt die Ausstellung auch die Entwicklung der Universität. Die „Genealogie der Angewandten“, eine 200 Quadratmeter große Grafik, zeigt deshalb neben den prominenten Lehrenden auch einen Stammbaum der Studienfächer sowie die steigende Zahl der Studierenden. Waren es 1867 noch 78 Studierende, sind heute 1700 Menschen an der Angewandten inskribiert.

Marc Lee "10.000 Moving Cities"

Marc Lee

Der zweite Teil der Ausstellung beschäftigt sich mit der Zukunft der Kunst

Zukunft von Kunst und Bildung

Die im oberen Stockwerk ausgestellten Werke beschäftigen sich hingegen mit der Frage, welchen Einfluss die technologischen und gesellschaftlichen Umbrüche auf Kunst und Bildung in der Zukunft haben. Dafür stellen sie vor dem Hintergrund der Trends „Social Turn“, „Technological Turn“ und „Cultural Turn“ mögliche Szenarien der Welt in 30 Jahren dar.

Ausstellungshinweis

„Ästhetik und Veränderung. 150 Jahre Universität für angewandte Kunst Wien“, bis 15.April 2018 im MAK, Stubenring 5, 1010 Wien

Der von Gerald Bast und Peter Weibel kuratierte Bereich beinhaltet etwa Marc Lees Installation „10.000 Moving Cities“, die Bilder aus Sozialen Medien und Überwachungskameras aus 10.000 frei wählbaren Städten in Echtzeit auf Quader projiziert.

Chatbot statt Informationstafeln

Passend zum Thema Zukunft verzichtet die Ausstellung auch auf altbewährte Informationstafeln neben den Installationen. Stattdessen wird ein virtueller Guide in Form eines Chatbots angeboten. Diesen können Besucher auf ihrem Smartphone abrufen und so zusätzliche Informationen erhalten.

Die Ausstellung ist bis 15.April 2018 im MAK. Bei der offiziellen Jubiläumsfeier der Universität der angewandten Künste am 18.Mai 2018 wird das neue Universitätsgebäude an der Vorderen Zollamtsstraße eingeweiht.

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