Bodycams für Kontrolleure in S-Bahn

Seit einem Jahr testen die ÖBB bei den Sicherheitsteams auf den Bahnhöfen Bodycams. Übergriffe sind laut ÖBB seitdem zurückgegangen. Nun werden die Bodycams auch bei den Ticketkontrollen in der Schnellbahn verwendet.

Die Ticketkontrolleure sind in der Schnellbahn schon seit Längerem nur im Team unterwegs. Jetzt haben sie im Großraum Wien auch Bodycams im Einsatz. Wenn Schwarzfahrer erwischt werden, gehen bei manchem Fahrgast die Emotionen hoch. „Wir machen dann darauf aufmerksam, dass wir die Kamera einschalten, da merkt man dann, dass die Fahrgäste einen Gang runterschalten und ruhiger werden“, sagte ÖBB-Ticketkontrolleur Lukas Heinrich gegenüber „Wien heute“.

Im ersten Halbjahr 114 Übergriffe auf Zugsbegleiter

Im ersten Halbjahr 2016 gab es laut ÖBB 58 Übergriffe gegen Zugsbegleiter, 36 endeten mit Verletzungen der Kontrolleure. Heuer gab es im ersten Halbjahr eine deutliche Steigerung auf bereits 114 Übergriffe. 85 davon endeten mit verletzten Kontrolleuren. „Wir starten jetzt mit dem Probebetrieb für die Zugsbegleiter in der Ostregion mit fünf Kameras. Und wir erwarten ganz ähnlich positive Resultate wie den Mitarbeitern am Bahnhof“, sagte ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger.

Auf den Bahnhöfen sind insgesamt 68 ÖBB-Securitys mit zehn Kameras unterwegs - je vier Bodycams auf dem Wiener und Grazer Hauptbahnhof sowie zwei in Linz. Der Einsatz habe sich im ersten Jahr bewährt. Die Übergriffe gingen laut ÖBB um 22 Prozent zurück - mehr dazu in ÖBB: Weniger Übergriffe seit Bodycam-Einsatz, eine Tendenz, auf die nun auch die Zugsbegleiter hoffen.

Auch Polizei bekommt Bodycams

Auch die Polizei testete die Bodycams. Nach einer positiven Bilanz will das Innenministerium 300 Stück für ganz Österreich anschaffen. Es werden aber nicht alle Bodycams auf einmal gekauft, vielmehr soll die Anschaffung in „drei Tranchen“ erfolgen - mehr dazu in Polizei bekommt 300 Bodycams.

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